Schließung der letzten illegalen Müllkippen


Die Müllkippe auf dem Tesoro-Berg bei Valverde besteht seit 1999 und breitet sich über 20.000 qm aus. Das Land darf nicht bebaut werden und ist geschützt. Foto: EFE

Bis Ende 2018 müssen noch 14 illegale Mülldeponien entfernt werden

Kanarische Inseln – Bereits 2012 forderte die EU-Kommission die Kanarischen Inseln zur Entfernung von 32 illegalen Mülldeponien auf. Die unkontrollierten Abfallansammlungen waren meist dort entstanden, wo die Gemeinden keine andere Lösung zur Entsorgung fanden. 2015 wurde ganz Spanien sogar per Gerichtsurteil zum Abbau der Müllkippen angehalten. Im März dieses Jahres forderte der Europäische Gerichtshof erneut die Kanaren auf, bis Ende 2018 alle Deponien zu entfernen. Die aktuelle Regionalregierung, die bei ihrer Amtsübernahme im Jahr 2015 noch 24 illegale Müllkippen „erbte“, arbeitet seit vergangenem Oktober intensiv an dem Abbau der Deponien, deren Zahl sich mittlerweile auf 14 reduziert hat. Die Zeit drängt.

Vor Kurzem kam das Thema im Kanarenparlament zur Sprache. Seitens der PSOE wurde nach dem neuesten Stand gefragt. Nieves Lady Barreto, Ressortleiterin für Territorialpolitik, Umwelt und Sicherheit, erklärte, für die Schließung der restlichen 14 illegalen Mülldeponien sei die Zusammenarbeit mit den Gemeinden, den Cabildos bzw. mit den privaten Grundstückseigentümern erforderlich, die die Kippen zugelassen hatten. Barreto führte weiterhin aus, dass sieben Millionen Euro für deren Entfernung zur Verfügung ständen, bei denen es sich größtenteils um EU-Gelder handele. Der derzeit durchgeführte Plan sähe die Schließung aller illegalen Mülldeponien, die insgesamt eine Gefahr für die Umwelt und einen Infektionsherd darstellten, wie vorgegeben bis Ende nächsten Jahres vor.

Die Regionalregierung hat bereits die Unterzeichnung entsprechender Abkommen mit den Inselverwaltungen von El Hierro und La Palma, den Gemeinden Gáldar, Fuencaliente und La Frontera abgesegnet, damit die Regierung auf den entsprechenden Flächen die Müllkippen versiegeln und den ursprünglichen Zustand wieder­herstellen kann.

Konkret geht es derzeit um folgende illegalen Mülldeponien: Barranco de El Carmen auf La Palma, deren Versiegelung drei Millionen Euro kosten soll, Cueva Lapa und Costa Botija (Gran Canaria, 1,5 Millionen Euro), Orchilla (El Hierro, 490.000 Euro), Lomo Alto (La Palma, 1,7 Millionen Euro), Los Llanillos (El Hierro, 226.000 Euro) und Montaña de Amagro (Gran Canaria, 1,09 Millionen Euro). Darüber hinaus kümmert sich derzeit die Umweltschutzbehörde um die noch ausstehenden Verfahrensschritte zur endgültigen Schließung der Depo­nien in Barranco Burado (La Palma, 451.000 Euro), El Altito (La Gomera), El Palmar (La Gomera, 71.000 Euro), La Colmena (La Gomera), La Laguna (Fuertenventura, 111.000 Euro), Llano de Ifara (Teneriffa, 662.000 Euro), Lomo Blanco (Teneriffa, 568.000 Euro), Montaña Negra (La Palma, 642.000 Euro) oder Punta Sardina (La Gomera, 177.000 Euro).

Sollten die illegalen Mülldeponien nicht bis Ende 2018 versiegelt und der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt sein, würde die EU-Kommission erneut eine Untersuchung anberaumen. Ergeht dann wieder ein negatives Urteil, würde ein Teil der EU-Subventionen zurückgehalten.

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