Sechs Lear-Aras in Brasilien freigelassen


Zunächst vorsichtig verließen die sechs Lear-Aras zum ersten Mal die Großvoliere in der Caatinga. Foto: Loro Parque

Die Papageien haben sich gut in ihrem neuen Habitat eingelebt

Teneriffa – Die sechs Lear-Aras, die im Loro Parque geboren wurden und nach Brasilien gebracht wurden, haben sich an ihr natürliches Habitat in der Caatinga gewöhnt und befinden sich laut einem Bericht der Stiftung bei bester Gesundheit.

Die Loro Parque Stiftung war maßgeblich an der Rettung dieser großen Papageien beteiligt, deren Gefährdung dank eines Arterhaltungsprogramms in Brasilien und auf Teneriffa auf der Liste der bedrohten Arten der Weltnaturschutzorganisation IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) von „vom Aussterben bedroht“ auf „stark gefährdet“ herabgesetzt wurde.

In ihrer brasilianischen Heimat waren die wunderschönen blauen Papageien mit den gelb umrandeten Augen stark vom Aussterben bedroht. Im Jahr 2006 wandte sich die brasilianische Regierung an den Loro Parque mit der Bitte, die Erhaltung und Vermehrung dieser Art zu unterstützen. So erhielt der Tierpark auf Teneriffa zwei Lear-Ara-Pärchen aus Brasilien, um ein Zuchtprogramm zu starten. Zehn Jahre später zeigte sich der Erfolg in Form von 36 neuen Exemplaren, was den größten Zuchterfolg dieser seltenen Papageienart weltweit darstellt. Im Jahr 2016 konnten neun Lear-Aras in einer ersten „Rückführungsaktion“ aus dem Loro Parque nach Brasilien gebracht und ausgewildert werden. 2018 folgten weitere neun Exemplare, die sich in einer großen Voliere mitten in der Natur zunächst an ihre neue Umgebung, die Vegetation und auch den neuen Speiseplan gewöhnen konnten. Die Vögel fressen in der Natur die Früchte der Licuri-Palmen, und daran mussten sich die im Loro Parque an anderes Futter gewöhnten Papageien ebenso gewöhnen wie daran, dass kein Wassernapf bereitsteht, sondern sie selbst auf Wassersuche in den Palmen und Früchten gehen müssen.

Der neugierigste der neun Papageien wagte sich als erster aus der Großvoliere und wurde für seine ersten Flüge vorsichtshalber mit einem Sensor ausgestattet, der später, als gewährleistet wurde, dass das Tier sich in Freiheit gut zurechtfindet, entfernt wurde. Nachdem der mutige Flieger unversehrt in die Voliere zurückkehrte, wagten sich auch seine Artgenossen ins Freie. Mittlerweile haben sich alle neun Papageien bestens in ihrem neuen Zuhause in der Caatinga eingelebt, wo sie hoffentlich für Nachwuchs sorgen werden.

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