Senkung des Strompreises doch noch fraglich?

Preise vergleichbar mit denen des Jahres 2018? Die ergriffenen Maßnahmen sollen das gewährleisten. Foto: pixabay

Preise vergleichbar mit denen des Jahres 2018? Die ergriffenen Maßnahmen sollen das gewährleisten. Foto: pixabay

Im September 2021 hatte sich der Präsident verpflichtet, den Preis auf das Niveau vom 2018 zu senken

Madrid – Der rasante Anstieg der Strompreise ist bereits seit dem Sommer ein großes Problem für viele spanische Haushalte. Seit Juni hat der Preis für die Elektrizität einen Rekord nach dem anderen aufgestellt und ein gewisses Maß an sozialer Unruhe ausgelöst. Um dem entgegenzuwirken, brachte der Präsident Pedro Sánchez Anfang September ein Paket von steuerlichen Maßnahmen auf den Weg, um die Auswirkungen der Erhöhung auf die Stromrechnungen abzumildern. Der Präsident hat sich damals verpflichtet, dass alle Bürgerinnen und Bürger mit einem Durchschnittsverbrauch Ende 2021 einen ähnlichen Betrag zahlen würden wie im Jahr 2018, logischerweise nach Abzug des Verbraucherpreisindex (VPI). Seitdem haben sich die Strompreise jedoch vervierfacht. Nach Angaben des iberischen Strommarktbetreibers (OMIE) ist der Strompreis auf dem Stromhandelsmarkt von durchschnittlich 67 Euro pro Megawattstunde (MWh) im Mai auf einen durchschnittlichen Tagespreis von 260 Euro im Dezember gestiegen. Wie kann man bei den erhöhten Preisen auf eine vergleichbare Rechnung kommen wie vor drei Jahren?, fragen sich viele Verbraucher. Die Antwort findet man in der Berechnung.

Einfallsreiche Lösung

Die Regierung hat mit den ­Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union ­(Eurostat) die durchschnittliche jährliche Stromrechnung für 2018 und 2021 geschätzt. Dadurch wurde errechnet, dass diese Rechnung im Jahr 2018 im Schnitt 608 Euro betrug und dass sie sich im Jahr 2021 auf 635 Euro belaufen wird. In der Berechnung der Regierung wird der durchschnittliche Preis aller Haushalte, abzüglich der Inflation, als Maß genommen. Dazu kommen die Senkungen der in der Rechnung enthaltenen Steuern (60%) und der Abgaben. Wird das klappen? Die Spanier werden bis März warten müssen, bis Eurostat seine Daten aktualisiert hat, um zu sehen, ob Sánchez sein Versprechen tatsächlich erfüllt hat.

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