„SIVE-Radarsystem hat die Patera nicht aufgespürt“


Interner Bericht der Guardia Civil widerlegt Aussage der Regierungsdelegierten, die der Lüge bezichtigt wird

Während die Delegierte der Regierung Zapatero auf den Kanaren zum wiederholten Male versicherte, dass die Patera nicht vom SIVE-Küstenüberwachungssystem aufgespürt bzw. erkannt wurde, widerlegte ein interner Bericht der Guardia Civil, der von der Zeitung „El País“ als authentisch bezeichnet wird, ihre Aussage.

Offenbar haben die Radaranlagen doch die Geräusche des Flüchtlingsboots aufgezeichnet. Wegen der rauen See und des Donnerns der Wellen konnten die Geräusche scheinbar nicht genau erkannt werden. Erst im Nachhinein habe man drei sehr kurze Momente herausfiltern können, in denen das Boot zu erkennen war, sagte ein Sprecher der Guardia Civil. Da die Regierungsdelegierte dennoch darauf beharrte, dass das Boot vom SIVE nicht erkannt wurde, sah sich die PP-Fraktionssprecherin auf den Kanaren veranlasst, sie der Lüge zu bezichtigen und ihren Rücktritt zu fordern.

Auch wenn Darias bezweifelte, dass das Unglück hätte verhindert werden können, wenn das Boot eine Stunde früher erkannt worden wäre, bleibt bei dem Gedanken an eine möglich gewesene Rettung ein bitterer Nachgeschmack. Immerhin ist das SIVE für viel Geld gerade dafür entwickelt worden: damit Flüchtlingsboote rechtzeitig aufgespürt werden.

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