Sozialistenchef Rubalcaba gibt auf


Ohne Unterstützung aus den eigenen Reihen und Opfer von zwei Wahlverlusten

Alfredo Pérez Rubalcaba, Jahrgang 1951, will seinen Posten an der Spitze einer Partei, die nach zwei verlorenen Wahlen stark angeschlagen ist, aufgeben.

Madrid – Er war Mitglied der Regierung Zapatero und musste angesichts der beginnenden Krise und starker sozialer Einschnitte seine sozialistischen Prinzipien und Ideale aufgeben. Dafür wurde er bei zwei aufeinanderfolgenden Wahlen in den Urnen abgestraft.

Das Ruder der Sozialisten übernahm er 2011, als das Boot  bereits von politischen Stürmen hin und her geworfen wurde. Als Spitzenkandidat erreichte er das schlechteste Ergebnis der Parteigeschichte. Beim zweiten „Examen“ als Führer der Sozialisten, den Europawahlen, schnitt er noch schlechter ab. Die Schlappe, welche das Zweiparteien-System am 25. Mai erlitt, versetzte der letzten Hoffnung von Alfredo Pérez Rubalcaba den Gnadenstoß.

Geübt und äußert geschickt bei der Suche nach alternativen Ausgängen aus dem Labyrinth, in das er sich begeben hatte, findet er jetzt keinen Weg angesichts der harten Realität des letzten Wahlergebnisses. So hat der Führer, der während der vergangenen zwanzig Jahre eine immense Macht innerhalb der Partei und in den Regierungen, denen er angehörte, auf sich vereinigen konnte, nach einer kurzlebigen Karriere als Generalsekretär seine politische Laufbahn beendet.

Pérez Rubalcaba war nie ein Mann des Partei-Apparates, er hat niemals Allianzen und Netzwerke geknüpft, um seine politische Zukunft zu sichern. „Die Zyklen der Opposition und der Regierung dauern wenigstens acht Jahre“, erklärte ein Mitglied des Vorstandes, „doch für Alfredo hat es nicht einmal drei Jahre gedauert. Dabei  wäre er ein guter Lider und ein noch besserer Regierungschef gewesen.“

Jetzt hat er sich damit einverstanden erklärt, einen außerordentlichen Parteikongress einzuberufen, der einen neuen Parteivorstand wählen soll, der spätestens im Juli stattfinden wird. Das Gerangel unter den möglichen Kandidaten hat bereits begonnen.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

Über Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.