Spaniens Wasservorräte vorerst gesichert


Niederschläge im Dezember füllten die Talsperren

„Es gibt nichts besseres gegen Dürreperioden als einen Noterlass“, witzelt ein Abgeordneter aus Cuenca. „Sobald der durch ist, fängt es an zu regnen.“

Madrid – Da scheint was Wahres dran zu sein. So geschehen im November 1995, als nach dreijähriger Trockenheit der Regen kam und die Talsperren füllte. 2005 begann die nächste Wassernot. 2008 wurde per Notverordnung ein Kanal-Projekt vom Ebro nach Barcelona aus dem Boden gestampft. Prompt begann der Regen und machte den Bau überflüssig.

Auch jetzt ist es wieder so. In Rekordzeit hat die Regierung einen Kanal in das dürrebedrohte Naturschutzgebiet Tablas de Daimiel gebaut, und kaum war das Werk vollendet, kamen die Niederschläge. Der bislang ausgetrocknete Cigüela führt jetzt mehr Wasser in das Notgebiet als der neue Kanal.

In nur fünf Wochen ist der Wasserbestand der Talsperren um 43 Prozent gestiegen. Jetzt sind sie zu 63,2 Prozent voll, rund doppelt soviel wie in den vergangenen zehn Jahren um diese Jahreszeit. Und der dicke Schnee, der die Pyrenäen bedeckt, wird im Frühling die Wasservorkommen wesentlich stärker auffüllen, als dies in den letzten zehn Jahren der Fall war.

Und noch eine gute Nachricht: Die Wasserkraftwerke der Talsperren laufen auf Hoch­touren und erzeugen doppelt soviel Strom wie im Dezember 2008.

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