Stauproblem: Cabildo erklärt „Bypass“-Lösung für vordringlich


Seit Jahren kommt es regelmäßig und insbesondere zu den Stoßzeiten des Berufsverkehrs auf der Nordautobahn TF-5 zu langen Staus. Foto: Moisés Pérez

Eine neue Umgehungsautobahn von Guamasa bis Lora y Tamayo könnte die Nordautobahn bei La Laguna um bis zu 70% des Verkehrsaufkommens entlasten

Teneriffa – Enrique Arriaga, Leiter des Cabildo-Ressorts für Mobilität, Straßen und Innovation, will dem Entwurf und der Ausführung der sogenannten „Bypass“-Lösung zur Erleichterung des Stauproblems auf der Nordautobahn TF-5 Priorität einräumen.

Die vorige Inselregierung bevorzugte dagegen die Erweiterung der TF-5 um eine weitere Fahrspur zwischen Guamasa und La Laguna sowie die Schaffung eines Fahrstreifens für Busse und Fahrzeuge mit mehreren Insassen. Anfang 2016 hatte der ehemalige Cabildo-Präsident Carlos Alonso erklärt, er halte diese Lösungen für die besten, würde jedoch die von der Regionalregierung bevorzugte neue Schnellstraße um den Nordflughafen herum ebenfalls nicht ablehnen, jedoch zurückstufen.

Enrique Arriaga, neuer Mobilitäts- und Straßenbeauftragter der Inselverwaltung, erklärte das „Bypass“-Projekt nun jedoch für vordringlich. Dabei handelt es sich um den Bau einer neuen Verbindungs- bzw. Umgehungsautobahn, die bei Guamasa abführen und über den zukünftigen Kreisverkehr in Höhe der Avenida Lora y Tamayo (früher die nächste Ausfahrt nach „Padre Anchieta“) wieder auf die Nordautobahn TF-5 stoßen würde. Damit würde der verkehrsreiche Abschnitt mit zahlreichen Staus, an dem der Nordflughafen, das Stadtzentrum und die Universität von La Laguna liegen, umfahren. Die neue Verkehrsader soll um den Nordflughafen herum führen, über drei Fahrspuren in jede Richtung und zahlreiche Halbtunnel verfügen.

Laut Arriaga hätten Studien ergeben, dass diese Umgehungsautobahn 60% bis 70% des Verkehrs bei dem Knotenpunkt „Padre Anchieta“, der Ausfahrt Richtung Stadtzentrum, Universität und zur Teide-Zufahrtsstraße über La Esperanza ableiten würde.

Der Mobilitäts- und Straßenbeauftragte betonte, diese Umgehungsautobahn stehe nicht in Verbindung mit der umstrittenen „Vía exterior“, einem weiteren Projekt zur Erleichterung der angespannten Verkehrslage, das den Bau einer Schnellstraße zwischen der Ausfahrt zum Nordflughafen auf der TF-5 und der Ausfahrt El Chorrillo auf der Südautobahn TF-1 vorsieht.

Hinsichtlich des „Bypasses“ gab Enrique Arriaga weiter bekannt, sich bereits mit den zuständigen Experten des Flughafenbetreibers AENA getroffen zu haben, die sich mit dem Vorhaben einverstanden gezeigt hätten.

Trotz der Einstufung der „Bypass“-Autobahn als besonders vordringlich, arbeite sein Ressort an dem Auftrag zur Schaffung einer dritten Fahrspur zwischen Guamasa und Los Rodeos weiter. Die Chancen zur Umsetzung des Projektes Umgehungsautobahn stehen gut, denn der Initiator des Projektes, der ehemalige Leiter des Regionalressorts für Straßen und Landschaft, José Luis Delgado, wurde im September als Leiter des Regionalressorts Straßeninfrastruktur eingesetzt. Delgado leitete das entsprechende Cabildo-Ressort von 2011 bis 2015. Ihm zufolge seien die Kosten des Vorhabens vor Jahren mit 175 Millionen Euro beziffert worden, eine Summe, die nun aktualisiert werden müsste.

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