Die britische Presse erregt sich über einen angeblich bevorstehenden Ausbruch des Teide
Kanarische Inseln/London – Die „Schwarmbeben“ geringer Stärke, die in den letzten Wochen zwischen Teneriffa und Gran Canaria registriert wurden, und die zum normalen seismischen Geschehen der Vulkaninseln gehören, haben ein gewaltiges Rauschen im Blätterwald der britischen Boulevard-Presse ausgelöst. Mehrere Artikel, die mit Fotokollagen vulkanischer Eruptionen bebildert waren, erklärten, die Beben könnten eine „Explosion“ des Teide auslösen.
Tageszeitungen, wie die Daily Mail oder der Daily Express, berichteten, die Beben hätten auf den Inseln Panik ausgelöst. Sie sprechen von zahlreichen „überraschenden Erdbeben innerhalb von nur zehn Tagen“, welche die Frage aufwerfen würden, ob sich da eine „Mega-Eruption“ des Teide ankündige.
Die Panik um den Teide blieb jedoch auf die Britischen Inseln beschränkt. Auf den Kanaren kam niemand auf die Idee, die Schwarmbeben als Alarmzeichen zu werten. Die kanarischen Vulkanologen unterrichteten die Öffentlichkeit darüber ebenso, wie über alle anderen seismischen Messergebnisse, die sie erhalten, und die diesbezüglichen Meldungen in der Tagespresse erzeugten keine besonderen Reaktionen.
Es ist nicht das erste Mal, dass in Großbritannien Aufregung über einen möglichen Teide-Ausbruch aufkommt. Schlagzeilen wie „Panik auf Teneriffa“ oder „Vulkan-Alarm“ haben es schon öfter auf die Titelseiten der britischen Sensationspresse geschafft, die offenbar ein besonderes Interesse für den Teide entwickelt hat.
Im Jahr 2016 beispielsweise verwandelte sich eine Reihe kleinerer Beben ebenfalls in eine „alarmierende und furchterregende“ Bedrohung. Die „Sun“ ging damals sogar so weit, eine Kolumne mit dem Titel „Deine Rechte“ einzurichten, in der Fragen behandelt wurden wie: „Wenn der Vulkan ausbricht, kann ich dann meinen Urlaub stornieren und mein Geld zurückbekommen?“ Der „Daily Star” erklärte damals „der riesenhafte Vulkan der Kanarischen Inseln kann innerhalb von nur vier Stunden ausbrechen und Lava spucken“.