Streik aufgeschoben


Ab dem 15. September wollte das Flughafenpersonal streiken

Madrid – Auf den spanischen Flughäfen mehren sich derzeit die Fronten unzufriedener Angestellter. Nachdem auf Barcelonas Flughafen El Prat das Personal der Sicherheitskontrollen durch wiederholte Arbeitsniederlegungen für Chaos gesorgt hatte und sogar die Guardia Civil die Kontrollen hatte übernehmen müssen, kündigten die bei dem Flughafenbetreiber Aena und bei der Flugsicherung Enaire vertretenen Gewerkschaften CC.OO., UGT und USO an, ab dem 15. September an 25 Tagen zu streiken. Gleichzeitig bahnten sich Streikankündigungen des Sicherheitspersonals auf den kanarischen Flughäfen an.

Hinsichtlich eines Streiks des Aena-Personals, der alle Flughäfen getroffen hätte, konnte am 30. August zunächst wenn auch nicht endgültig, Entwarnung gegeben werden. Die Gewerkschaften hatten nach einem Treffen ihrer Vertreter mit Transport-Staatssekretär Julio Gómez-Pomar und den Direktoren von Aena und Enaire, José Manuel Vargas und Ángel Luis Arias, bekannt gegeben, die für den 15. September vorgesehene Streikwelle einstweilig zu verschieben. Man wolle die Antwort des Finanzministeriums abwarten, die für den 7. September vorgesehen ist. Die Gewerkschaften fordern Lohnerhöhungen und Neueinstellungen. Infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise war es seit 2010 zu Lohnkürzungen gekommen, frei werdende Stellen waren nicht mehr neu besetzt worden.

In Barcelona erging am 31. August der bindende Schiedsspruch des vom Staat berufenen Vermittlers Marcos Peña. Demnach muss das für die Sicherheitskontrollen von El Prat verantwortliche Unternehmen Eulen dem Personal einen Lohnzuschuss von 200 Euro in 12 Monaten zahlen und in der Hauptsaison sowie den Feiertagen zusätzliche Kräfte einstellen. Die während des Streiks sanktionierten Angestellten werden wieder eingestellt. Mit dem Schiedsspruch wurden weitere Streiks unterbunden.

Derweil bahnt sich auf den Kanaren ein ähnlicher Konflikt an wie in Barcelona. Die Gewerkschaften wollen die Angestellten der für die Sicherheitskontrollen an den acht Flughäfen zuständigen Firmen Eulen bzw. Prosegur vereinen, um ebenfalls Gehaltserhöhungen, die Zahlung von Gefahrenzuschüssen und die Besetzung freier Stellen zu verlangen. Am 11. September soll verhandelt werden. Die Gewerkschaften erwägen Arbeitsniederlegungen.

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