Teilerfolg für Nachbarschaftsverband Las Cuevas


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Die Gemeinde räumt Verstoß gegen die Bauvorschriften ein

Selten vergeht eine Woche, in der die Stadt Orotava nicht in der Presse genannt wird und bedauerlicherweise meist mit Negativ-Meldungen bei denen es um umstrittene Bauvorhaben und zweifelhafte Baulizenzen geht. Wie das Wochenblatt wiederholt berichtet hat, kämpft der Nachbarschaftsverband Las Cuevas-Lagar in der Urbanisation Las Cuevas gegen den Bau von zwei Wohnblocks inmitten einer Bungalowanlage, die als Gartenstadt deklariert wurde.

Nach dem Gutachten von Sachverständigen verstößt das Bauvorhaben Residencial La Rivera in 17 Punkten gegen die geltenden Gesetze. Nachdem Bürgermeister Isaac Valencia monatelang nicht zu einem Gespräch mit den Vertretern des Nachbarschaftsverbandes bereit war sondern lediglich erklären ließ, bei der Vergabe der Lizenzen habe man sich streng an die an Vorschriften gehalten, zog die Baugesellschaft hektisch den Rohbau in die Höhe. Eine offiziell eingereichte Beschwerde ging auf unerklärliche Weise im Rathaus verloren, so dass sich die Anwohner gezwungen sahen, die Justiz einzuschalten und eine Klage beim Verwaltungsgericht einzureichen.

In einem Dekret vom 4. Dezember 2006 räumt die Stadtverwaltung schließlich ein, dass die betreffende Baulizenz gegen einige Punkte der urbanistischen Normative verstößt. Sie verpflichtet den Bauunternehmer, in jedem der beiden Blocks ein Mittelstück von sechs Metern abzureißen, d.h. zwei Wohnungen zu entfernen, damit de facto zweistöckige Doppelbungalows entstehen. Innerhalb von zehn Tagen sollten entsprechend geänderte Baupläne vorgelegt werden. Eine vorläufige Einstellung der Bauarbeiten wurde nicht veranlasst. Der Nachbarschaftsverband ist mit dieser Entscheidung nicht einverstanden, zumal nur zu vier der insgesamt 17 Verstöße Stellung genommen wurde. Er verlangt eine neue Parzellierung und die Erstellung eines komplett neuen Projektes, in dem die vorgeschriebene Höhe, die konkrete Zahl der Wohneinheiten und ihre Position innerhalb der Parzelle etc. genau beschrieben werden und will auf jeden Fall die eingereichte Klage durchziehen.

Angesichts der bevorstehenden Wahlen haben sich auch verschiedene politische Parteien dieses „heißen Eisens“ angenommen. Alle im Gemeinderat vertretenen Parteien – mit Ausnahme der CC, die dort über die absolute Mehrheit verfügt -, hatten das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung setzen lassen. Ihr Antrag, die Arbeiten an den umstrittenen Baustellen vorsorglich einstellen zu lassen, wurde von Bürgermeister Valencia und seinen Stadträten abgelehnt. Bei der nachfolgenden Debatte kam es schließlich zum Eklat. Er entzog der Vertreterin der kommunalen Partei IpO  (Initiative für Orotava) dreimal das Wort, als sie ihren Standpunkt vortragen wollte. Darauf verließ sie zusammen mit dem zweiten Vertreter ihrer Partei im Gemeinderat erbost den Plenarsaal… Fortsetzung folgt mit Sicherheit bald!

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