Valencianische Regierung zahlt 826 Euro pro Stunde für Kommunikationstraining
Wie erklärt man dem Wähler, dass der Gürtel immer noch enger geschnallt werden muss, beispielsweise um eine Milliarde Euro in den Bereichen Bildung und Gesundheit einzusparen.
Valencia – Die valencianische Regierung spendierte sich selbst, genauer gesagt ihrem Präsidenten Alberto Fabra und dreien seiner Minister, in der zweiten Hälfte des Jahres 2012 einen Kursus im Institut für Unternehmenskommunikation. Dieses gehört dem bekannten Journalisten und Fernsehmoderator Manuel Campo Vidal, der unter anderem mehrere Fernsehdebatten zwischen spanischen Präsidentschaftskandidaten moderiert hat.
Für vier Unterrichtsblöcke à vier Stunden wurden 13.216 Euro fällig, in Auftrag gegeben als „geringfügiger Vertrag“, der weder Offenlegung noch Ausschreibung erfordert, verbucht unter dem Posten „Werbung und Propaganda“. Im Unterricht wurden anhand von Videos die rednerischen Schwächen der Teilnehmer analysiert und Verbesserungen eingeübt.
Bereits im Mai hatte es einige Schlagzeilen gegeben, als öffentlich wurde, dass Präsident Fabra für über 20.000 Euro, ebenfalls aus öffentlichen Kassen, einen Fachmann in Sachen Führung als persönlichen Coach beschäftigte.
Und auch eine Zahlung von 300.000 Euro für ein Freundschaftsspiel der spanischen Basketball-Nationalmannschaft, die Fabras Schulfreund Juan Antonio Orenga trainiert, steht im krassen Widerspruch zum Postulat der Sparsamkeit, das, wie überall in Spanien, auch in Valencia ständig beschworen wird.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]