Titsa erlaubt Mitnahme von Haustieren


© Sergio Méndez (Diario de Avisos)

Neuerdings dürfen Vierbeiner mit in den Bus – allerdings nur, wenn sie weniger als 10 Kilo auf die Waage bringen

Was in anderen europäischen Ländern längst eine Selbstverständlichkeit ist, wird nun in einem ersten zaghaften Anlauf auf Teneriffa umgesetzt.

Das öffentliche Busunternehmen Titsa erlaubt seit dem 19. Oktober die Mitnahme von Haustieren, allerdings nur unter der Auflage, dass die Vierbeiner in einer Transportbox oder –tasche reisen. Die Tiere dürfen nicht mehr als 10 Kilo wiegen, und die Transportbox darf die Maße 60x35x35 nicht übersteigen, teilte das Unternehmen auf seiner Website mit. Größere Hunde dürfen weiterhin nicht in die öffentlichen Busse einsteigen, wobei als einzige Ausnahme Blindenführhunde gelten, deren Besitzer einen entsprechenden Ausweis vorlegen müssen. 

Die bisherige Vorschrift sah vor, dass Haustiere in Titsa-Bussen lediglich im Gepäckraum mitgenommen werden, und dies auch nur im Überlandverkehr.

Nachdem kleinere Haustiere in Transportboxen in der Straßenbahn zwischen La Laguna und Santa Cruz schon lange mitgenommen werden dürfen, war das Tierverbot der Titsa immer wieder Grund für Beschwerden, teilt das Unternehmen mit. „Wir hatten immer mehr Anfragen von Fahrgästen, speziell von ausländischen Urlaubern, die mit ihren Haustieren auf die Insel kommen“, erklärte die Leiterin der Marketingabteilung von Titsa, Cristina Rosales. Deshalb habe man sich über die Vorschriften in anderen öffentlichen Verkehrsmitteln informiert und angesichts der Tatsache, dass die Straßenbahn auch Tiere befördert, beschlossen, die Mitnahme von kleinen Haustieren künftig auch in den Titsa-Bussen zu erlauben.

Unbehagen bei einigen Fahrgästen

Wie Cristina Rosales einräumte, hat die Maßnahme zwar die Tierbesitzer zufriedengestellt, jedoch auch Unbehagen bei anderen Fahrästen ausgelöst. Kaum war die neue Vorschrift in Kraft getreten, meldeten sich auch schon die ersten Kritiker zu Wort und befürchteten Unannehmlichkeiten für die Fahrgäste. Dennoch hoffe man bei der Unternehmensleitung auf ein friedliches Miteinander und auf eine gute Verständigung zwischen den Tierbesitzern und den anderen Fahrgästen. „Wenn sich jemand gestört fühlt, kann er ja mit dem Tierhalter sprechen, und es besteht die Möglichkeit, sich woanders hinzusetzen“, meint Rosales. 

Skeptisch gegenüber der neuen Regelung äußerte sich auch ein Mitglied des Titsa-Betriebsrats. Gegenüber der Zeitung Diario de Avisos unterstrich José Francisco González seine Bedenken wegen möglicher Allergien von Fahrgästen und auch Mitarbeitern von Titsa. Außerdem gab er zu bedenken, dass die Transportboxen Platz in den Bussen belegen.

Von Unternehmensseite wurde diesbezüglich festgelegt, dass die Tierhalter die Boxen oder Taschen immer auf dem Schoß halten müssen, damit dadurch keine Sitzplätze belegt werden.

Einige regelmäßige Nutzer des öffentlichen Bustransports haben ebenfalls ihren Unmut über die neue tierfreundliche Maßnahme kundgetan. Einige der Gegner wollen unter dem Vorwand, Personen mit Allergien schützen zu wollen, gar so weit gehen, eine Petition über Change.org zu starten, um zu erwirken, dass die Tiererlaubnis in Bussen rückgängig gemacht wird. Vorerst aber dürfen Bello und Mieze noch mit an Bord.

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