Tourismus-Unternehmer klagt Kurzsichtigkeit bei Ausbildung an


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In den Kursen des Arbeitsamtes wird nicht das benötigte Wissen vermittelt

José Fernando Cabrera, Präsident des Forums der Freunde von Teneriffas Süden (FAST) und ehemaliger Vorstand vom Hotelverband Ashotel, redete dieser Tage Klartext über die Strategie des Kanarischen Arbeitsamtes (Servicio Canario de Empleo, SCE), jungen Leuten und Arbeitslosen über spezielle Kurse Stellen im Tourismus zu verschaffen.

Der erfahrene Unternehmer kritisierte, das Arbeitsamt beachte bei dem Lehrprogramm nicht die tatsächlichen Bedürfnisse des Arbeitsmarktes, sodass die Lehrlinge nach Abschluss keine Stelle finden würden.

Der FAST-Präsident beklagte, dass die öffentliche Verwaltung den touristischen Unternehmern des Öfteren vorwerfen würde, keine Einheimischen einzustellen, und entgegnete, vor Ort träfe man nicht auf spezifisch geschultes Personal, um die entsprechenden Stellen in Hotels, Restaurants oder anderen touristischen Unternehmen zu besetzen. „Deswegen greifen wir auf Ausländer zurück,“ so Cabrera. Der Unternehmer  forderte einen tiefgreifenden Wandel des Bildungssystems, das modernisiert und an die Realität angepasst werden müsse.

Cabrera warf dem SCE vor, nicht mit dem Sektor über dessen tatsächliche Personalbedürfnisse gesprochen, die falschen Kurse durchgeführt, unnötig Geld verschwendet und die Teilnehmer im Nachhinein frustriert zu haben. So seien beispielsweise jede Menge Informatikkurse durchgeführt worden, während der Sektor händeringend nach guten Köchen und Rezeptionisten bzw. Rezeptionistinnen suchen würde, die der finnischen, der russischen oder der schwedischen Sprache mächtig seien. Auch Experten in Internetmarketing oder mehrsprachige Werbestrategen seien gefragt.

Der Unternehmer forderte die Verwaltung auf, ein in Zusammenarbeit mit den touristischen Unternehmen an deren Bedürfnissen ausgerichtetes Ausbildungsprogramm aufzustellen, um nach zweijähriger Lehrzeit die Auszubildenden direkt einstellen zu können.

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