Im Spanienvergleich sind die Kanarischen Inseln besonders schwer von Arbeitslosigkeit betroffen
In den letzten 31 Monaten hat sich die Arbeitslosenrate auf den Kanarischen Inseln verdoppelt. Nach jüngsten offiziellen Zahlen befinden sich derzeit über 300.000 Canarios im arbeitsfähigen Alter auf Jobsuche. Die Dunkelziffer dürfte jedoch weit höher liegen, denn in den offiziellen Statistiken werden Arbeitslose, die beispielsweise gerade einen vom Arbeitsamt geförderten Fortbildungskurs absolvieren, nicht als Arbeitssuchende registriert.
Madrid – Mit einer Arbeitslosenquote von 29 % ist die Provinz Las Palmas derzeit spanienweit Spitzenreiter des dramatischen Rankings der Arbeitslosigkeit, wobei sich die Lage in der Provinz Santa Cruz de Tenerife mit 26,31 % nicht wesentlich besser darstellt. Durchschnittlich liegt die Arbeitslosenquote auf den Kanaren momentan bei über 27,68 % – Tendenz steigend.
Spanienweit schloss das erste Quartal dieses Jahres mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 20,05 % ab, der höchste Stand seit 1997. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass Ende März über 4,6 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet waren, 286.200 bzw. 6,6 % mehr als zum gleichen Zeitpunkt 2009.
Gewerkschaften drohen mit Generalstreik
Zwar war die Beteiligung an den Kundgebungen, zu denen die spanischen und kanarischen Gewerkschaften am 1. Mai anlässlich des „Tags der Arbeit“ auch auf den Inseln aufgerufen hatten, eher gering. Angesichts der dramatischen Lage auf dem Arbeitsmarkt waren die Parolen und Forderungen der Gewerkschaftler und Demonstranten dafür umso deutlicher.
So drohten die beiden großen spanischen Gewerkschaften UGT und CC.OO., noch vor Ende dieses Jahres auf den Kanarischen Inseln einen Generalstreik auszurufen, wenn sich die Lage für die Arbeitnehmer weiter verschlechtern sollte.
„Ab diesem ersten Mai befinden wir uns in einem Zustand permanenter Mobili- sierung“, so der kanarische CC.OO.-Generalsekretär, Juan Jesús Arteaga in seiner Ansprache.
Wichtigste Forderungen der Gewerkschaften sind die Verbesserung des Sozialschutzes, die Unterstützung der Wirtschaftstätigkeit und die Umwandlung des derzeitigen Produktivmodells, und zwar nicht zuletzt über öffentliche Investitionen.
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