Überteuerte Eier


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100.000 € Strafe wegen unberechtigter Preiserhöhung

Das Nationale Wettbewerbskomitee hat den Verband der Eierproduzenten zu einer Strafe von 100.000 Euro verurteilt, weil er seine Mitglieder zu Preiserhöhungen veranlasst hatte, ohne dass dafür ein triftiger Grund vorlag.

Madrid – Damit wurde zum ersten Mal auf dem Nahrungsmittelsektor eine derartige Sanktion verhängt, doch könne in den kommenden Wochen mit weiteren Strafen für andere Erzeugerkreise gerechnet werden, verlautete aus Kreisen des Wettbewerbskomitees. Dieses Urteil bezieht sich auf den Herbst 2007 als die Preise für Grundnahrungsmittel ungewöhnlich stark anstiegen was den Lebenshaltungskosten-Index um mehr als fünf Prozent erhöhte.

Der Sektor der Eiererzeuger ist einer der wichtigsten auf dem Nahrungsmittelmarkt mit 40 Millionen Legehennen und einer Produktion von mehr als 900 Millionen Dutzend Eiern in rund tausend Hühnerfarmen. Rund 20 % der Produktion gehen in den Export und Spanien steht mit Drittländern in Konkurrenz die wesentlich geringere Produktionskosten haben.

Im Sommer 2007 verschickte der Verband verschiedene Mitteilungen an die Medien, wo die Sorge der Erzeugerfirmen über die stark gestiegenen Futtermittelpreise zum Ausdruck gebracht wurde. Darin wurde behauptet, die Getreidepreise hätten einen Preisanstieg von 30 % zu verzeichnen und diese Futtermittel seien mit 70 % der wichtigste Faktor bei den Produktionskosten. Eine Preiserhöhung sei daher nicht zu umgehen um ein Minimum an Rentabilität zu garantieren. Diese Pressemitteilungen waren für die Wettbewerbskommission Grund genug um eine Untersuchung einzuleiten, weil sie als verdeckte Preisabsprache bzw. Preisempfehlung gewertet wurde. Diese Untersuchung zog jetzt eine empfindliche Geldstrafe nach sich, der, wie eingangs erwähnt weitere für andere Nahrungsmittelsektoren folgen werden.

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