Valencia erhöht die Grundsteuer für leer stehende Wohnungen

Foto: Pixabay

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Die Maßnahme betrifft Eigentümer von 10 oder mehr Wohnungen

Valencia – Die Stadtverwaltung von Valencia hat 830 Eigentümer von 10 oder mehr Wohnungen in der Stadt ausfindig gemacht, von denen 406 natürliche Personen und 424 juristische Personen sind. Compromís, die linksgerichtete Partei, geführt von Joan Ribó, die in Koalition mit der PSOE Valencia regiert, plant die Grundsteuer für leer stehende Immobilien um 30% zu erhöhen. Dies wird der Fall sein, wenn die Besitzer die Wohnungen bewusst leer stehenlassen. Das von der Regionalverwaltung erstellte Leerwohnungsregister muss nun zeigen, welche dieser Großeigentümer ihre Immobilien nicht auf den Mietmarkt gebracht haben und somit für die Erhebung des Zuschlags auf die Grundsteuer infrage kommen. Die öffentliche Verwaltung versucht, bis Ende des Jahres das Leerwohnungsregister vorzubereiten, damit es bereits 2022 eine Erhöhung der Grundsteuer geben kann. Nach Aussagen des Sprechers der Regierung Valencias sei es nicht das Ziel, mehr Geld einzutreiben, sondern dafür zu sorgen, dass weniger Wohnungen in der Stadt leer stehen und somit die Mietpreise sinken.

Das Wohnungsbaugesetz, dessen Entwurf noch nicht an den Kongress weitergeleitet wurde, wird es ermöglichen, die Mietpreise in preislich angespannten Gebieten zu begrenzen, wenn der Vermieter ein Unternehmen mit mehr als 10 Wohnungen ist. Diese Verordnung sieht Zuschläge für leer stehende Wohnungen von bis zu 150% vor. Ob dieser Zuschlag erhoben wird oder nicht, hängt jedoch von der jeweiligen Gemeinde ab. Es wird auch eine kommunale Entscheidung sein, ob Bauträger verpflichtet sind, 30% der von ihnen errichteten Immobilien für den geförderten Wohnungsbau zu reservieren oder nicht. Gemeinden, die diese Maßnahme verordnen, sind verpflichtet, 30% der bebaubaren Fläche zu vergrößern, gleichwertige Flächen abzutreten oder Bauträger auf der Grundlage der Marktpreise zu entschädigen. Eine weitere wichtige Neuerung des Gesetzes ist, dass mindestens die Hälfte der geförderten Wohnungen vermietet und nicht verkauft werden soll. Die Regierung will damit das Angebot an geförderten Mietwohnungen stärken, an denen es in Spanien im Vergleich zu anderen europäischen Ländern erheblich mangelt.

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