„Kümmern Sie sich um die 25 % Arbeitslosigkeit in Ihrem Land“
Der mit knapper Mehrheit gewählte Präsident von Venezuela, Nicolás Maduro hat die spanische Regierung aufgefordert, mit ihren Äußerungen vorsichtiger zu sein. Auslöser für diese Warnung war eine Erklärung von Außenminister José Manuel García Margallo im Zusammenhang mit dem Wahlergebnis vom 14. April, das mehr als knapp zugunsten von Maduro ausgefallen war.
Madrid/Caracas – Wie viele Sprecher internationaler Regierungen hatte er eine erneute Auszählung der Stimmen verlangt. „Nehmen Sie diese Kritik an den Präsidentschaftswahlen zurück, oder Caracas wird alle möglichen Maßnahmen ergreifen“, warnte Maduro. „Kümmern Sie sich um die 25% Arbeitslosen in Ihrem Land und darum, dass den Arbeitern die Wohnungen weggenommen werden. Kümmern Sie sich nicht um Venezuela, denn das ist ein freies Land, wo Demokratie herrscht.“
Elias Jaua, der Kanzler Venezuelas, hat inzwischen angekündigt, dass er den spanischen Botschafter Bernardo Álvarez zum Gespräch vorgeladen habe.
Mit seiner Forderung nach einer neuen Auszählung der Stimmen hatte der spanische Außenminister den Oppositionsführer und schärfsten Konkurrenten Maduros, Henrique Capriles, unterstützt, der ebenfalls eine neue Überprüfung „Stimme für Stimme“ verlangt hatte, bevor Nicolás Maduro als Präsident proklamiert werde.
Staatskanzler Jaua kritisierte seinerseits die Äußerung des spanischen Außenministers, erst einmal die neue Auszählung abzuwarten, wer der wirkliche Gewinner sei. „Hier gibt es bereits einen Gewinner, und deshalb hat Präsident Maduro unseren Botschafter im „spanischen Königreich“ nach Venezuela zurückberufen, um diese Äußerungen zu bewerten.“
„Vorsicht Spanien“, hatte Präsident Maduro dann auch in seiner ersten Rede als gewählter Präsident gewarnt, nachdem ihn die Präsidentin des Nationalen Wahlrates, Tibisay Lucena, zum neugewählten Präsidenten proklamiert hatte. „Spanien greift das ehrenwerte Land Venezuela an. Respektieren, um respektiert zu werden! Das venezolanische Volk hat sich bereits befreit. Wir sind das Volk Bolivars, welches die Truppen des (spanischen) Königs bereits vor langer Zeit besiegt hat“, erklärte er mit großer Geste. Maduro erinnerte daran, dass Spanien wichtige wirtschaftliche Interessen in Venezuela hat und nannte unter anderem das Interesse des spanischen Öl-Multis Repsol an den Ölvorkommen im Orinoco, die als die größte Öl-Reserve weltweit gilt, und an den größten Gasvorkommen des Landes.
Immer wenn die konservative Partei in Spanien regierte, waren die Relationen mit Venezuela gespannt. Das galt für die Regierung unter José María Aznar genauso wie unter dem derzeitigen Präsidenten Mariano Rajoy.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]