Verbleib in EU ist die „Rote Linie“ für Investoren


© EFE

BCN World in Katalonien

Die asiatischen Investoren des geplanten Tourismus- und Freizeitkomplexes BCN World bei Tarragona im Nordosten Spaniens, lassen sich durch die Autonomiebestrebungen Kataloniens nicht abschrecken. Nur ein Verlassen der EU könnte der Finanzierung des Vorhabens ernsthaft schaden.

Barcelona – Die Zugehörigkeit zu Spanien sei zweitrangig, die EU jedoch als Garant für Währungs- und Rechtssicherheit unabdingbar. Hier sei für die internationalen Geldgeber die Rote Linie gezogen, dies erklärte Xavier Adserà. Er ist der Präsident des Projekts, dass auf 900 Hektar Land gleich neben dem Themenpark Port Aventura sechs Hotelkomplexe, mehrere Spielkasinos, Theater, Shoppingcenter und Tagungszentren erstehen lassen will. Es handelt sich um ein Projekt, das, ähnlich dem umstrittenen „Eurovegas“ des Kasino-Tycoons Sheldon Adelson bei Madrid, die internationale High Society und die Spitzen der Wirtschaft aus Asien und Amerika mit einem umfassenden und vielseitigen Angebot auf hohem Niveau anziehen will.

In einem Vortrag, den Adserà an der Business-School Esade hielt, legte er dar, in welchem Stadium seiner Realisierung sich das Mammutprojekt zurzeit befindet. In das Vorhaben, welches vor gut einem Jahr, nachdem der Zuschlag für Eurovegas nicht an Katalonien sondern an Madrid gegangen war, vom Geldinstitut La Caixa, dem Unternehmer Enrique Bañuelos und der katalanischen Regierung vorgestellt worden war, werden in seiner ersten Umsetzungsphase 900 Millionen Euro investiert. 17.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze sollen so entstehen. Adserà bestätigte, dass die Finanzierung stehe und das Kapital dafür größtenteils aus Asien stamme.

Auf Eurovegas angesprochen, räumte er ein, dass eine Konkurrenzsituation bestehe, verwies jedoch darauf, dass es andererseits auch Synergieeffekte gäbe. Beide Komplexe seien nur zwei Bahnstunden voneinander entfernt und beide zusammen würden einen stärkeren Anziehungspunkt für Touristen darstellen, in einem Gebiet, in dem bisher Angebote für großangelegte Tagungen und Kongresse nicht vorhanden sind. Der Wettbewerb um die großen Reiseveranstalter sei natürlich hart und man hoffe, durch die frühere Fertigstellung von BCN World einen Vorsprung zu erzielen.

2014 sollen die Vorbereitungen abgeschlossen sein und der Bau beginnen. Im Jahr 2016 soll der Komplex dann eröffnen. Wenn es so weit ist, soll BCN World vielleicht sogar an die Börse gehen.

Über Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.