Vier neue Heime sollen Pflege-Defizit beheben


© Cabildo Tenerife

Die Zahl der Pflegeplätze liegt weit unter den gesetzlichen Vorgaben

Bei Anwendung der Vorgaben der Weltgesundheitsbehörde (WHO) besteht auf den Kanarischen Inseln ein erheblicher Mangel von etwa 5.000 Pflegeplätzen. Selbst Patricia Hernández, Vizepräsidentin und Leiterin des Sozialressorts, und Jesús Morera, Leiter des Gesundheitsressorts, mussten dieser Tage zugeben, der Archipel gehöre zu den Regionen mit dem unzureichendsten Pflegesystem.

Diesen Missstand will die Regionalregierung nun angehen. Vor Kurzem wurde den Inselpräsidenten der Plan unterbreitet, noch in dieser Legislaturperiode vier große Pflegeheime in den Provinzhauptstädten Santa Cruz de Tenerife und Las Palmas de Gran Canaria sowie auf Lanzarote und La Palma zu bauen. 

Teneriffas Inselpräsident Carlos Alonso gab jüngst bekannt, die Cabildos würden zu 50% diese neuen, mehr als dringend benötigten Einrichtungen mitfinanzieren. Alonso fügte hinzu, es handele sich für die Region um eine „gewaltige finanzielle Anstrengung“, sodass die Inselverwaltungen entschieden hätten, bei Beschluss des Mega-Vorhabens ihren Anteil zu erbringen. 

Patricia Hernández sucht bereits nach den nötigen finanziellen Mitteln und erklärte, mindestens zehn Prozent der infolge der Abschaffung der Unternehmensverkehrssteuer ITE eingesparten Gelder würden dem Vorhaben zugute kommen. „Es besteht ein dringender Bedarf an Pflegeplätzen auf allen Inseln, die Vorgaben des Pflegegesetzes würden fortwährend nicht erfüllt.“

Das Pflegegesetz sieht vor, dass es mindestens 5 Pflegeplätze für 100 Senioren über 65 Jahre geben muss. Auf den Kanaren gibt es derzeit 8.900 Pflegebetten für 286.000 Senioren dieser Altersstufe, die Ratio liegt mit 3 Pflegeplätzen für 100 Senioren über 65 also weit unter der gesetzlichen Vorgabe. 

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