Was haben Kellerräume mit Wertpapierdepots gemeinsam?


Ein Artikel von Ottmar Beck (Alltrust AG)

Nun, in beiden sammelt sich so über die Jahre allerlei an. Neben sinnvollen und nützlichen Gerätschaften für Haus und Garten finden sich im Keller immer viele Gegenstände, die vielleicht noch einen Erinnerungswert besitzen, sonst aber für nichts taugen.

Da im Keller meistens genügend Platz ist und man selten aufräumt, liegt dort manch verborgener Schatz neben Unrat. Bei einem Blick in Depots bietet sich oft ein ähnliches Bild. Man findet gute Namen oder solche, die einmal gut waren. Es gibt Fonds, mit denen der Anleger auf die Megatrends der vergangenen Jahre gesetzt hatte, wie zum Beispiel Internet oder Hardwarehersteller. Vielleicht findet man auch noch ein Zertifikat, bei dem hoffentlich bald der Verfallstag kommt.

Sie mögen lachen, aber Fehler macht jeder. Im Folgenden wollen wir Ihnen einige einfache Regeln nennen, die Ihnen das Aufräumen des Depots erleichtern. Oft bringt das in der Zukunft eine bessere Wertsteigerung, als sich mit den Zukunftsprognosen der Analysten zu beschäftigen, die manchmal ins Schwarze treffen, aber meistens danebenliegen.

1. Mit Ihrem Auto fahren Sie regelmäßig zur Inspektion. Verfahren Sie mit Ihrem Depot genauso. Schauen Sie sich in bestimmten festgelegten Zeitintervallen immer wieder den Depotauszug Ihrer Bank an. Prüfen Sie die Vermögensaufteilung und jeden einzelnen Wert sorgfältig.

2. Behalten Sie die von Ihnen gewählte Aufteilung zwischen Aktien und Renten im Auge. Stellen Sie die einmal gewählte Vermögensaufteilung durch Kauf und Verkauf immer wieder her. Beachten Sie neben der Wertsteigerung auch immer das Risiko einzelner Kapitalanlagen. Mögen Staatsanleihen in der Vergangenheit wenig risikobehaftet gewesen sein, so hat sich dies jetzt drastisch geändert.

3. Erfolgreiche Aktien nehmen ein immer größeres Gewicht im Depot ein. Nur heißt das nicht, dass die erfolgreiche Aktie der Vergangenheit auch in der Zukunft erfolgreich sein wird. Kommt die Überraschung nach Jahren, so kann das Loch im Portfolio größer sein als gewünscht. Es ist ähnlich wie beim Fußball: Zehn Nieten und ein Supermann werden nicht so erfolgreich sein wie eine ausgewogene Mannschaft. Nehmen Sie also immer wieder Gewinne mit und behalten Sie so das prozentuale Gewicht der einzelnen Anlage im Depot bei.

4. Als deutscher Anleger lieben Sie vermutlich Daimler und BASF, der Schweizer ist in Nestlé und Roche vernarrt. Aber: Nationale Unternehmen sind nicht der Nabel der Welt. Wer sich nur auf inländische Werte konzentriert und auf solide ausländische Werte verzichtet, lebt mit einem höheren Anlagerisiko und lässt sich zusätzliche Chancen entgehen.

5. Rennen Sie nicht jedem Trend hinterher. Seit zehn Jahren werden die Anlagen in BRIC-Staaten (Brasilien, Russ­­land, Indien, China) hochgelobt. Inzwischen wird dieses Anlagekonzept mit den Worten „Bloody Ridiculous Investment Concepts“ übersetzt. Trennen Sie sich vor allem dann von einem Trendthema, wenn die Risiken größer als die Chancen werden.

6. Verkaufen Sie Ihre Depotleichen. Bei Ihrem Depotcheck müssen Sie sich fragen: „Würde ich diesen Wert heute wieder kaufen?“ Heißt die Antwort: „Nein“, dann verkaufen Sie diesen Wert – egal, ob der Kurs tiefer oder höher als beim Kauf steht. Denken Sie immer an den Grundsatz: Ein Ende mit Schrecken ist besser als ein Schrecken ohne Ende.

7. Glauben Sie nicht, dass Sie Wertpapiere zu ihrem Tiefstpreis erwerben können. Das gelingt nur im Glücksfall. Es gibt reihenweise Studien die aufzeigen, dass das Treffen des optimalen Einstiegszeitpunktes nur geringe Renditevorteile bringt. Halten Sie sich in diesem Punkt lieber wieder an Regel 2 und stellen Sie einmal im Jahr durch Kauf und Verkauf Ihr gewähltes Verhältnis zwischen Aktien und Renten her.

8. Überprüfen Sie regelmäßig die Barposition Ihres Depots. Erstens bringt diese Position kaum Zinsen und zweitens ist das Risiko heute viel höher als noch vor einigen Jahren, da bei einer möglichen Insolvenz der Banken das Geld vielleicht schlicht weg ist. Die Sicherungssysteme werden bei einem globalen Krisenfall nicht greifen.

Mehr Informationen?

Am 5. März 2012 findet für unsere Gäste in Puerto de la Cruz im Hotel Riu Garoe ein privater Vortrag mit dem Thema „Wie investiere ich 2012? Vermögenserhalt im ständigen Auf und Ab“ statt. Haben Sie Interesse? Dann wenden Sie sich unter der Telefon-Nr.: 922 575496 an Herrn Robert Burlon oder unter 0041 79 4207493 an Herrn Ottmar Beck.

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