Zwei ETA-Mitglieder mit 850 Kilo Sprengstoff festgenommen


Die größte Menge, die je in Spanien sichergestellt wurde

Die beiden Brüder Aitor und Igor Esnaola Dorronsoro, die nach Angaben der Polizei der Terrorzelle Erreka der ETA angehören, wurden in den frühen Morgenstunden des 11. April in dem Dörfchen Legorreta/Guipúzcoa festgenommen.

Legorreta/Guipúzcoa – In ihrem Besitz befanden sich 850 Kilo Sprengstoff bzw. Material, um diese Mengen herzustellen. Nach ersten Erkenntnissen der Sicherheitskräfte handelt es sich bei den beiden Brüdern um ein sogenanntes „comando legal“, was nichts anderes heißt, als dass sie bei der Polizei noch nicht aktenkundig geworden sind. Neben der enormen Menge an Sprengstoff, die größte die bislang in Spanien sichergestellt werden konnte, fielen der Polizei auch Zünder sowie Computer, Dokumente und Listen mit Daten über die Terrororganisation in die Hände. Offenbar hatten die Brüder die Aufgabe, die verschiedenen Terrorzellen in Spanien und Frankreich mit Sprengstoff zu versorgen.

Wie die Polizei inzwischen feststellen konnte, ist Erreka bereits seit mehreren Jahren aktiv. Bereits 2002 wurden in Frankreich Unterlagen bei dem ehemaligen ETA-Chef Ibon Fernández Iradi, alias Susper, sichergestellt, in denen der Name Erreka auftauchte. Offenbar hatte die Gruppe vorwiegend logistische Aufgaben. Sie deponierte den Sprengstoff in Verstecken, meist in Erdlöchern in unzugänglichen Zonen.

Die Brüder Esnaola waren 1999 Kandidaten für die nationalistische Partei Euskal Herritarok EH, sind in der Region bekannte Sportler für die typisch baskischen Sportarten und waren in der Landwirtschaft beschäftigt. Igor arbeitete in einem Viehzuchtunternehmen, das sich mit der Produktion von Lammfleisch beschäftigt, während der Bruder in einer Käsefabrik tätig war. Es wird davon ausgegangen, dass Aitor und Igor bereits seit Jahren der Bande angehören. In den letzten Jahren gab es mehrere Attentate in der Provinz Vizcaya, die bislang nicht aufgeklärt werden konnten.

Mit der Verhaftung dieser beiden Mitglieder der Zelle Erreka konnten bereits vierzig Terroristen festgenommen werden, seit ETA ihren „dauernden, überprüfbaren“ Waffenstillstand am 10. Januar bekannt gegeben hat. Zwanzig wurden in Frankreich festgenommen, die zweite Hälfte auf spanischem Gebiet.

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