133 Euro weniger im Geldbeutel


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Die Kaufkraft der Angestellten nimmt weiter ab

Madrid – Bereits zum siebten Mal hat die Personalfirma Adecco die Lage der spanischen Angestellten unter die Lupe genommen. Dabei kam zutage, dass die Beschäftigten auch in diesem Jahr wieder an Kaufkraft eingebüßt haben. Bereits seit fünf Jahren in Folge wird der Reallohn geringer. Im Vergleich zum Vorjahr werden in diesem Jahr die Angestellten durchschnittlich 133 Euro weniger zur Verfügung haben.

Während der letzten sieben Jahre haben sich zwei Tendenzen herauskristallisiert: Zum einen die anhaltend abnehmende Kaufkraft, zum anderen die kontinuierliche Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt.

Demnach ist der durchschnittliche Reallohn seit dem zweiten Halbjahr 2017 bis zum zweiten Halbjahr 2019 um 0,7% zurückgegangen, was einer Verringerung von durchschnittlich 133 Euro entspricht.

Auf der anderen Seite steigt der Nominallohn, also der Bruttolohn einschließlich Steuern und Sozialversicherungsabgaben, an. So ist das Durchschnittsgehalt innerhalb eines Jahres um 1,7% auf 1.674 Euro im Monat gestiegen.

In der Studie von Adecco werden auch die Daten der Umfrage zur aktiven Bevölkerung hinzugezogen. Dabei sind die Experten zu dem Ergebnis gekommen, dass die Entwicklung des durchschnittlichen Reallohns unter den Regionen teilweise erheblich voneinander abweicht. Demnach hat die Kaufkraft in sieben Regionen zugenommen (Balearen, Galicien, Navarra, Kanaren, Katalonien, Extremadura und Asturien) und in zehn Regionen abgenommen (Kastilien-La Mancha, Murcia, Andalusien, La Rioja, Madrid, Baskenland, Valencia, Kantabrien, Aragonien und Kastilien und León).

Im Rahmen der Studie haben die Experten von Adecco weitere Aspekte der Arbeitswelt unter die Lupe genommen, wie beispielsweise die Langzeitarbeitslosigkeit. Anfang des zweiten Halbjahres belief sich die Zahl der Spanier, die seit mindestens zwei Jahren auf Arbeitssuche sind, auf knapp über eine Million. Das sind 267.700 Personen weniger als ein Jahr zuvor und ist die niedrigste Zahl seit Dezember 2010. Insgesamt sind 32% der Arbeitslosen langzeitarbeitslos – der niedrigste Anteil seit März 2013.

Der Anteil der Beschäftigten, die gleichzeitig sich weiterbilden bzw. einen akademischen Grad anstreben, steigt seit viereinhalb Jahren fast kontinuierlich an. Anfang des zweiten Halbjahres waren es 11,5% der Angestellten bzw. knapp 2,5 Millionen Personen, die sich neben der Arbeit weiterbildeten.

Aus der Studie von Adecco geht weiterhin hervor, dass die Streiks in diesem Jahr wieder zugenommen haben. Innerhalb eines Jahres ist die Zahl der Arbeitsniederlegungen um knapp 10% auf 14,5 von je 100.000 Unternehmen gestiegen.

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