2006 – das Jahr des Kampfes gegen die Korruption


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Im vergangenen Jahr beschlagnahmte die Polizei in Spanien knapp drei Milliarden Euro

Die Nationalpolizei und die Guardia Civil haben im vergangenen Jahr so viel Geld beschlagnahmt, dass davon die Gesamtsumme der Jahresbudgets der Städte Barcelona, Valencia und Sevilla bezahlt werden könnte. Nach jüngsten Angaben wurden 2006 im Rahmen der Bekämpfung von Geldwäsche, organisiertem Verbrechen, Korruption und Drogenhandel etwa drei Milliarden Euro beschlagnahmt.

Madrid – Das sind nicht nur fünfzig Mal mehr als im Vorjahr, es handelt sich auch um eine absolute Rekordzahl, die wohl so schnell nicht mehr übertroffen wird, jedoch deutlich widerspiegelt, was sich im letzten Jahr in Sachen Korruptionsbekämpfung in Spanien abgespielt hat. Kein Wunder also, dass über hundert der insgesamt 589 Personen, die in diesem Zusammenhang im vergangenen Jahr verhaftet wurden, im Verdacht der Korruption in öffentlichen Ämtern stehen.

Aufschlussreich ist auch die Liste der sonstigen Gegenstände und Besitztümer, die im Rahmen der Korruptionsbekämpfung 2006 beschlagnahmt wurden: hunderte von Immobilien, über 300 Grundstücke, 24 Geschäftsräume, 15 Garagenstellplätze, 686 Autos (die meisten davon der Kategorie Spitzenluxus), 15 Yachten, ein Helikopter, 133 Pferde, 200 Kampfstiere, Waffen, 390 Kunstwerke, 34 Kilo Gold, 20 Kilo Silber, vier Kilo Palladium, 180 Edelsteine sowie tausende Kilo Rauschgift (Kokain, Haschisch und Heroin).

Wie das Innenministerium in diesem Zusammenhang bekannt gibt, war die Polizeioperation gegen das korruptionsverseuchte Rathaus von Marbella, die die Auflösung des Stadtrats sowie zahlreiche Verhaftungen zur Folge hatte, die spektakulärste Aktion im vergangenen Jahr.

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