Der schwache Euro animiert zu einem Europaurlaub
Weil der nationale Tourismus aufgrund der Wirtschaftskrise stark rückläufig ist, müssen die ausländischen Besucher die Quoten retten. 3,3% mehr ausländische Touristen machten in diesem Jahr Urlaub in Spanien, und daran haben die Besucher aus den USA auch einen Anteil.
Madrid – Im ersten Halbjahr stieg die Zahl der amerikanischen Besucher um 15,3% und im Juli erhöhte sich die Zahl um 27%. Das ist den Daten zu entnehmen, die von Frontur – Movimiento Turistico en Frontera – ermittelt und jetzt vom Ministerium für Industrie, Energie und Tourismus veröffentlicht wurden. Grund für den Besucherstrom von der anderen Seite des Atlantiks ist der schwache Eurokurs gegenüber dem Dollar.
Aber auch die skandinavischen Länder und Deutschland lieben das Urlaubsland Spanien. Zuwachsraten von 5,2 bzw. 6,5% im Jahresschnitt sind der Beweis dafür. Dagegen hatte ein wichtiger Quellmarkt wie Irland zwischen Januar und Juli einen Rückgang von 9,5% zu verzeichnen.
Briten, Deutsche und Franzosen sind in dieser Reihenfolge die wichtigsten Gäste, die in den ersten sieben Monaten dieses Jahres Spanien für ihren Urlaub ausgewählt hatten. Auf dem ersten Platz liegt England mit 23,4%, gefolgt von Deutschland mit 16,2 und Frankreich mit 14,8%.
Die Juli-Daten sind besonders relevant, um die Jahresdaten des Sektors hochzurechnen. In diesem Jahr reisten im Juli 7,7 Millionen Besucher in Spanien ein. Das ist der absolute Rekord, seit Frontur die Besucherdaten veröffentlicht und entspricht 23,4% der Zahl der Besucher seit Jahresbeginn und einer Zunahme von 4,4% gegenüber Juli 2011.
Damit ist der Tourismus eindeutig der Motor der spanischen Wirtschaft angesichts des Anstiegs gegenüber 2011. Der Zuwachs der Besucher aus dem Ausland bringt einen Lichtstrahl in die dunkle Krisensituation, während der rückläufige Inlandtourismus das Gesamtresultat negativ beeinflusst hat.
Der Anstieg der Besucherzahlen aus dem Ausland hat sich seit 2010 kontinuierlich fortgesetzt. Das Angebot von Sonne und Strand, meist in Form einer organisierten Reise in einem Paket ist besonders beliebt.
Die Städte Madrid und Barcelona konnten mit 12,7 bzw. 11,5% den größten Anstieg der Besucherzahlen verzeichnen. Aber auch die Balearen, Galicien und Castilla y León konnten mehr Gäste begrüßen. Mehr als 80 % reisten per Flugzeug an und bevorzugten Hotels anstelle von Ferienhotels.
