Ansturm der Briten bei den Meldebehörden


Sowohl für die in Spanien lebenden Briten als auch für die auf britischem Hoheitsgebiet, wie Gibraltar, arbeitenden Spanier sollen auch nach dem Brexit möglichst keine Einschränkungen bei der Arbeitserlaubnis bestehen. Foto: EFE

Aufgrund des drohenden Brexits legalisieren viele Briten ihren Status

Madrid – Spanien ist des Briten liebstes Auswanderungsland. Seit Beginn der Datenerfassung ist die britische Kolonie im Land stetig angewachsen, ganz besonders in Andalusien und Valencia. Neben dem Klima und der Lebensweise besteht für die Briten mit dem bevorstehenden Austritt Großbritanniens aus der EU nun ein weiterer Anreiz, um ihren Status in Spanien auch offiziell zu machen. Seit Dezember 2018 ist die Zahl der als Resident gemeldeten Briten um 10 % auf 365.967 angestiegen, wie die Zeitung El País mit Bezugnahme auf Daten des Innenministeriums bekannt gab.

Der zu erwartende Brexit hat viele der mehr als drei Monate in Spanien ansässigen Briten dazu veranlasst, sich im Einwohnermelderegister eintragen zu lassen. Etwas, das sie ohne Brexit wahrscheinlich nicht getan hätten. Aus den Daten geht zwar nicht hervor, ob es sich um britische Neuankömmlinge oder bereits seit längerer Zeit im Land lebende Briten handelt, doch gehen Experten davon aus, dass der zweite Fall überwiegt. Sarah-Jane Morris, britische Konsulin für Madrid, Nord- und Südostspanien, erklärte: „Wir benachrichtigen die Briten, dass diejenigen, die länger als drei Monate in Spanien leben, ihren Status legalisieren müssen, wenn sie hier bleiben wollen.“ Damit werden insbesondere diejenigen Personen angesprochen, die nur einen Teil des Jahres in Spanien ansässig sind und sich bislang nicht als Resident angemeldet haben, weil sie unter dem Schutzschirm der EU stehen.

Aus den Daten des Innenministeriums geht hervor, dass die britischen Residenten verstärkt in den Küstengebieten – hauptsächlich Alicante und Málaga – ansässig und meistens im Rentenalter sind. So haben ein Drittel das 65. Lebensjahr erreicht bzw. überschritten. Die britische Konsulin erklärte, bei den an der Küste residierenden Briten handele es sich meistens um Rentner, während die in den Großstädten lebenden Briten hauptsächlich erwerbstätig seien.

Die Beibehaltung der Rechte in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Arbeitsberechtigung ist den hierzulande lebenden Briten besonders wichtig. Die britische und die spanische Regierung haben bereits ein bilaterales Abkommen über die Garantie der Leistungen für britische Residenten in Spanien unterzeichnet, das sogar im Falle eines „harten“ Brexit zur Anwendung kommen wird. Spanien hat sogar eine Art Notfallplan für Briten vorgesehen, die sich in einem legalen Schwebezustand befinden sollten.

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