Bald kein Ärger mehr mit dem Kleingeld?


1- und 2-Cent-Stücke könnten vom Markt genommen werden

Wer kennt es nicht: das Portemonnaie ist mal wieder zum Bersten voll und passt nirgendwo hinein, doch leider ist nicht das „große“ Geld die Ursache, sondern 1- und 2-Cent-Stücke haben sich angesammelt.

Madrid – Laut der Zeitung El País könnte dieses Problem bald der Vergangenheit angehören.

Demnach sind derzeit rund 46 Milliarden 1- und 2-Cent-Stücke in der EU im Umlauf. Sie machen die Hälfte der Gesamtmenge an Euro-Geldstücken aus; auf jeden Europäer kommen 137 davon. Doch sie herzustellen und in Umlauf zu bringen, kostet weit mehr als ihr Gegenwert von 714 Millionen Euro, insbesondere weil der Kupferpreis seit 2002 um 425% gestiegen ist. Nach Schätzungen der EU-Kommission sollen die Münzprägeanstalten seit der Euro-Einführung 1,4 Milliarden Euro draufgezahlt haben.

Warum gibt es also die teuren 1- und 2-Cent-Stücke, und auch noch in so großen Mengen? Weil die Europäer ihr Wechselgeld „auf den Cent genau“  herausgegeben haben wollen. Doch selten werden die Cents weiterverwendet und landen oft in kleinen Schachteln in der Schublade. Woraufhin sich die Münzprägeanstalten genötigt sehen, wieder neue Centstücke auf den Markt zu bringen.

El País zufolge prüft die EU-Kommission nun drei verschiedene Möglichkeiten, dem Ärger mit dem Portemonnaie und den hohen Kosten ein Ende zu setzen. Zum einen wird erwogen, die Zusammensetzung der Münzen zu verändern, doch würde das Problem der Hortung und der Vertriebskosten bestehen bleiben. Die beiden anderen Alternativen laufen auf eine Abschaffung der 1- und 2-Centstücke hinaus. Bei der schnellen Variante würden die Münzen vom Markt genommen und die Zwangsabrundung eingeführt, wie sie schon in Finnland und Holland praktiziert wird. Dort werden alle Preise, die mit eins, zwei, sechs oder sieben enden, ab-, alle, die auf drei, vier, acht oder neun enden, aufgerundet. Erwogen wird auch, die Prägung neuer Münzen einzustellen und so die Centstücke vom Markt verschwinden zu lassen.

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