Der Jurist beurkundete Immobilienkäufe, die mit Bargeldbeträgen über dem gesetzlichen Limit abgewickelt wurden
Madrid – Die Nationalpolizei von Cádiz hat im November einen Notar wegen Beihilfe zur Geldwäsche verhaftet. Ein Drogenclan namens „‚Los Santiago“ hatte Teile seiner Einnahmen aus dem Kokainhandel durch den Kauf von Immobilien gewaschen, die mit Bargeldsummen bezahlt wurden, die das gesetzlich vorgeschriebene Limit überschreiten.
Der „Los Santiago“-Clan, der in El Puerto de Santa María, Cádiz, schon in der zweiten Generation einen schwunghaften Handel mit Kokain betrieb, wurde im Mai dieses Jahres nach achtmonatigen Ermittlungen durch die Polizeioperation „Málaga“ zu Fall gebracht.
Der Notar A. T., der im Zuge dieser Operation ins Visier der Ermittler geriet, weil er zwei Immobiliengeschäfte des Clans beurkundet hatte, ist unter Auflagen wieder auf freiem Fuß. Ihm wird Begünstigung von Geldwäsche vorgeworfen.
Insgesamt wurden im Mai 25 Mitglieder zweier verschiedener Drogenbanden in El Puerto de Santa María und Estepona dingfest gemacht. Sie werden beschuldigt, gewohnheitsmäßig Kokain zwischen diesen beiden Städten transportiert und damit gehandelt zu haben. Die „Los Santiagos“ aus Cádiz waren in der Lage, in ihrer Heimatstadt große Mengen der Droge, über sechs Kilo pro Woche, zu verkaufen.
Die beiden Immobiliengeschäfte wurden im Namen von minderjährigen Mitgliedern der Familie, eines davon erst dreijährig, durchgeführt und in bar bezahlt. Aus Sicht der Polizei sind dies klare Anzeichen für ein Geldwäsche-Delikt und die Handlungsweise des Notars ein Verstoß gegen die Vorschriften zur Verhinderung von Geldwäsche, da er diese Immobiliengeschäfte nicht den zuständigen Stellen meldete.
Das „Geldwäschegesetz 10/2010“ und das „Gesetz über die Verhütung von und den Kampf gegen Betrug 7/2012“ begrenzen Barzahlungen auf einen Höchstbetrag von 2.500 Euro bzw. auf 15.000 Euro im Fall, dass der Käufer eine Privatperson und in Spanien nicht steuerpflichtig ist.
Abgesehen von der Festnahme des Notars wurden in der aktuellen Phase der Operation Málaga verschiedene Vermögenswerte beschlagnahmt: Drei Immobilien, zwanzig Finanzanlagen und acht Fahrzeuge im Gesamtwert von über 200.000 Euro. In der ersten Phase waren schon vier Kilogramm Kokain, verschiedene Waffen, fast 50 Fahrzeuge und 140.000 Euro in bar sichergestellt worden.