Eine rote Flagge ist wie eine rote Ampel


Wenn die rote Flagge flattert, muss aus Sicherheitsgründen auf das Baden im Meer verzichtet werden. Foto: wb

Die Organisation „Canarias, 1.500 kilómetros de costa“ mahnt zur Vorsicht in der Hauptbadesaison

Kanarische Inseln – „Der beste Rettungsschwimmer ist die Aufklärung“, davon ist Sebastián Quintana überzeugt und wiederholt es immer wieder. Vor nunmehr fünf Jahren initiierte der kanarische Journalist eine Kampagne zur Unfallverhütung an der Küste mit Werbespots, die auf die Gefahren beim Baden im Meer aufmerksam machen. „Canarias, 1.500 kilómetros de costa“ nennt sich die Kampagne, die dieses Jahr mit einem Zwölf-Punkte-Katalog auch vom Cabildo von Gran Canaria und mehreren Tourismusunternehmen unterstützt wird.

Sebastián Quintana weist darauf hin, dass bei 80% der tödlichen Badeunfälle nachgewiesen werden kann, dass die Opfer den Gefahrenhinweis am Strand nicht beachtet haben. Eine rote Flagge, so Quintana, müsse ebenso beachtet werden wie eine rote Ampel, und falls eine gelbe Flagge am Strand flattert, dürfe man allenfalls bis zu den Knien ins Wasser, mahnt er. Ein sicheres Baden im Meer sei nur bei grüner Flagge gewährleistet.

In vielen Hotels, die sich der Kampagne angeschlossen haben, sind die Spots mit den Sicherheitshinweisen von „Canarias, 1.500 kilómetros de costa“ im TV zu sehen.

Zwölf Sicherheitsmaßnahmen, die es zu beachten gilt

„Canarias, 1.500 kilómetros de costa“ fasst die Sicherheitsmaßnahmen zur Unfallverhütung an der kanarischen Küste in zwölf Punkten zusammen:

Eine rote Flagge ist eine rote Ampel – Eine rote Flagge heißt schlicht und einfach Baden verboten.

Strände ohne Rettungsschwimmer, niemand wird dich retten – Wer an Badestellen oder Stränden ins Wasser geht, an denen keine Rettungsschwimmer im Dienst sind, geht ein erhöhtes Risiko ein.

Kämpfe nie gegen die Rück­strömung – Die Rückströmung ist eine der häufigsten Ursachen für Badeunfälle. Unerfahrene Schwimmer neigen dazu, panisch gegen die Rückströmung anzuschwimmen, die sie aufs Meer hinauszieht. Anstatt in Panik zu verfallen, sollte man quer zur Strömung in ruhigeres Wasser schwimmen.

Baden in Stauseen oder Wasserbecken – Bevor man in einem Stausee oder Staubecken in den Bergen badet, muss geklärt werden, ob es erlaubt ist.

Vorsicht mit Schwimmflügeln – Trotz Schwimmflügeln sollten Kinder nie aus den Augen gelassen werden. Ein Baby bis zu zwölf Monaten kann innerhalb von nur 27 Sekunden ertrinken.

Angeln an der Steilküste nur mit Helm – Bevor man an der Steilküste angeln geht, sollte man sich immer über Wetterlage und Brandung informieren sowie einen Helm tragen.

Badegäste mit eingeschränkter Mobilität – Personen mit körperlichen Behinderungen oder Einschränkungen sollten stets die an den Stränden angebotenen Dienste in Anspruch nehmen.

Jetskis und Boards – Wer Wassersportarten ausüben möchte, sollte immer einen sicheren Abstand von 200 Metern zu Badegästen wahren.

Tauchen ist ein Risikosport – Von Tauchgängen im Alleingang ist abzuraten. Taucher sollten mindestens zu zweit unterwegs sein und ihr Equipment immer sorgfältig prüfen. Außerdem sollte jeder sich seiner persönlichen Fähigkeiten bewusst sein und sich nicht überschätzen.

Selfies an der Küste – Andenken in Form von Selfies an der Küste, insbesondere an der Steilküste oder vor felsigen Kulissen, können lebensgefährlich sein.

Achtung Senioren! – Besonders ältere Menschen sollten beim Baden im Meer sehr vorsichtig sein. Die meisten Ertrinkungsopfer auf den Kanarischen Inseln sind zwischen 55 und 75 Jahre alt.

Nie mit vollem Magen ins Wasser – Dass die Gefahr eines Temperaturschocks nach dem Essen, wenn der Körper mit der Verdauung beschäftigt ist, steigt, ist kein Ammenmärchen. Nach dem Essen sollte mit dem Baden mindestens zwei Stunden gewartet werden.

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