Einheitliche Handy-Ladegeräte ab 2010


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Auf Druck der EU-Komission

Führende Hersteller von Mobiltelefonen haben sich auf Druck der EU-Kommission auf einen einheitlichen Standard für Handy-Netzteile geeinigt.

Madrid – Zehn Unternehmen – darunter Apple, LG, Motorola, NEC, Nokia, RIM, Samsung, Sony Ericsson und Texas Instruments – haben dazu eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. EU-Industriekommissar Günter Verheugen rechnet damit, dass sich auch der Rest der Hersteller bald anschließt.

Der einheitliche Standard soll auf einer Micro-USB-Schnittstelle basieren, mit der bereits heute eine große Anzahl von Handys ausgestattet ist, die darüber auch geladen werden. Ab 2010 sollen dann die Mobiltelefone aller teilnehmenden Hersteller mit dem einheitlichen Anschluss ausgestattet sein.

In der EU sind derzeit 350 bis 400 Millionen Handys im Umlauf, jedes Jahr werden 180 Millionen neue Geräte verkauft.

Die EU-Kommission hatte den Netzteil-Wirrwar durch die verschiedenen Ladegeräte der Hersteller kritisiert und eine gesetzliche Regelung angedroht, falls sich die Produzenten nicht auf einen gemeinsamen Standard einigten.

Günter Verheugen, der selbst noch sechs verschiedene Ladegeräte in der Schublade hat, erklärte in Brüssel, dass mit der jetzigen Unterzeichnung des Memorandum of Understandings (MoU) die Handy-Produzenten einer EU-Regelung zuvorkommen. „Die industrieinterne Lösung macht eine gesetzliche Regelung der EU überflüssig“, freute sich der Kommissions-Vize. Er bezeichnete das Netzteil-Problem als großen Nachteil für die Verbraucher, zudem führe es zu überflüssigem Müll.

Einschätzungen der Branche zufolge kann die Zahl der produzierten Ladegeräte durch die Vereinbarung nahezu halbiert werden.

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