ETA-Terroristen suchen Finanzierung


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Unternehmen aus Navarra klagen über eine neue Welle von Erpresserbriefen

Der Präsident der Unternehmer-Föderation von Navarra CEN, José Manuel Ayesa, hat jetzt den Medien mitgeteilt, dass die ETA wieder eine Flut von Erpresser-Briefen in der Region auf den Weg gebracht hat.

Pamplona – Es handelt sich um Schreiben, die sich in zwei Dingen von den früheren Drohbriefen unterscheiden: Der Kopf ist mit einem neuen Logo versehen, das die Zahl „50“ enthält und auf das entsprechende Gründungsjubiläum hinweist und die Beträge, die erpresst werden sollen, haben sich bedeutend erhöht. Die Summen, die ETA verlangt, liegen zwischen 120.000 und 180.000 Euro, doch in einem Fall wurden sogar 400.000 Euro verlangt.

Der Adressat einer der Erpresserbriefe sei übrigens ein 14-jähriger Junge gewesen, berichtete Ayesa. Doch dafür gebe es eine logische Erklärung. ETA schickt grund­sätzlich zwei Briefe, einen an den Unternehmer und einen zweiten an ein weiteres Mitglied der Familie. Damit will man sichergehen, dass die Botschaft ankommt. Über die Einwohnermelde­ämter versorgen sich die Terroristen mit den entsprechenden Daten der Familienmitglieder.

Der Präsident des Unternehmerverbandes hat seine Mitglieder erneut aufgerufen, sich nicht erpressen zu lassen – insbesondere in der geschwächten Situation, in der sich ETA inzwischen befindet. „Jede An­näherung, jede Kontaktaufnahme ist ein folgenschwerer Irrtum, denn sie interpretieren das als Zeichen von Schwäche und erhöhen den Druck“, war­n­te José Manuel Ayesa seine Mitglieder.

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