Für weniger Geld wird länger gearbeitet


Nach einer Erhebung des Nationalen Statistikinstituts (INE) sind die Gehälter im zweiten Quartal dieses Jahres auf den seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2000 noch nicht verzeichneten niedrigsten Stand zurückgegangen.

Madrid – Bei Reduzierung der bezahlten Überstunden und der Fehlstunden ist die Arbeitsdauer insgesamt jedoch gewachsen.

Noch 2006, als die Wirtschaft boomte, verbuchte jeder Arbeitnehmer im Durchschnitt eine bezahlte Überstunde im Monat. Im dritten Quartal letzten Jahres war es bereits weniger als eine halbe Stunde. Im Dienstleistungsbereich liegt die Zeit unter 25 Minuten, während in der Industrie immer noch am ehesten bezahlte Überstunden geleistet werden (51 Minuten).

Aufgrund der wachsenden Angst vor der Arbeitslosigkeit, die in Spanien sechs Millionen Menschen betrifft und zu einem sozialen Drama mit katastrophalen Ausmaßen geführt hat, sind auch die am Arbeitsplatz versäumten Stunden auf 3,6 im Monat zurückgegangen; vor Krisenbeginn waren es noch über 5 Stunden. Besonders im Bauwesen haben sich die Fehlstunden reduziert – von 5,1 auf 3,3.

All diese Faktoren haben nach Angaben des INE insgesamt eine Verlängerung der tatsächlichen Arbeitszeit um 2,1% bewirkt. Mit der Folge, dass die Unternehmen ein Arbeitnehmer im Schnitt 0,6% weniger kostet – sprich 1.928,72 Euro monatlich.

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