Bankia-Präsident äußerte sich zum Thema Zwangsräumungen
Das landesweit Tausende Familien treffende Problem der Zwangsräumungen spitzt sich zu, nun nahm ein Vertreter des von vielen als Hauptschuldigen angesehenen Banksektors Stellung zum sozialen Drama.
Madrid – José Ignacio Goirigolzarri, der als Präsident von Bankia die Geschicke des vor gut einem halben Jahr verstaatlichten Finanzinstitutes leitet, erklärte auf einem Kongress, die Wirtschaftskrise wirke sich auf das Volk am stärksten durch die Zwangsräumungen aus. „Höchste soziale Sensibilität“ sei angebracht.
Laut Goirigolzarri gehört sein Kreditinstitut zu denjenigen mit besonders vielen säumigen Hypothekenschuldnern, weil das Finanz-Unternehmen aus einem Zusammenschluss diverser Sparkassen – den typischen Hypothekengebern – entstanden ist. Der Nachfolger von Rodrigo Rato versicherte, bei Bankia bemühe man sich darum, die negativen Auswirkungen zu begrenzen. Seit Krisenbeginn seien 80.000 Hypotheken neu ausgehandelt und in 4.500 Fällen die Leistung an Erfüllungs Statt (bei Übergabe der Immobilie wird die komplette Schuld getilgt) akzeptiert worden.
Goirigolzarri befürchtet, infolge der langen Dauer der Wirtschaftskrise werde sich das Problem der Zwangsräumungen noch verschlimmern. Dem müsse, so gut es gehe, Einhalt geboten werden. Der Bankia-Präsident befürwortet, dass alle beteiligten Sektoren sich zusammenschließen, um eine gemeinsame Lösung zu finden, „die für alle Banken gleich und bindend ist“. Außerdem sei es an der Zeit, das überdimensionierte und kapitallose spanische Finanzsystem in eine Bankenunion einzugliedern, der EU-Kontrolle zu unterstellen und dem Kreditmarkt zu öffnen.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]