Kein Abschied von der Allianz der Zivilisationen


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Der Präsident lässt sich von der Außenministerin vertreten

José Luis Rodríguez Zapatero hat sich entschieden, nicht am Forum der Allianz der Zivilisationen teilzunehmen, das vom 11. bis 13. Dezember in Doha/Katar stattfindet.

Madrid – Wie aus diplomatischen Kreisen verlautet, lässt sich der Präsident von Außenministerin Trinidad Jiménez vertreten. Die Reise in die Emirate sollte der letzte Auslandsbesuch Zapateros sein, bevor Mariano Rajoy, sein Nachfolger im Amt, am 22. Dezember seinen Platz im Regierungssitz, dem Moncloa Palast, einnehmen wird. Falls also kein unvorhergesehenes Ereignis eintritt, wird die Teilnahme des Noch-Regierungschefs am Treffen des Europarats, das am 8. und 9. Dezember in Brüssel stattfindet, die letzte offizielle Auslandsreise sein.

Ursprünglich war ein Treffen Zapateros mit dem UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und dem türkischen Premierminister Recep Tayyip Erdogan vorgesehen, sowie mit dem Gastgeber, dem Emir von Katar Scheich Hamad bin Chalifa al Thani. Doch nun wird ihn Außenministerin Jiménez vertreten.

Das Fernbleiben des spanischen Präsidenten von diesem Forum zeigt deutlich, bis zu welchem Punkt er das Interesse an einer Idee verloren hat, welche seine erste internationale Initiative in der ersten Legislaturperiode angesichts der schweren wirtschaftlichen Probleme weltweit war.

Nicht zum ersten Mal hat Nachfolger Mariano Rajoy erklärt, die Allianz der Zivilisationen gehöre nicht zu seinen Prioritäten und es ist damit zu rechnen, dass er die spanischen Beiträge zu diesem Projekt streichen wird. Zu Beginn wurde die Idee der Allianz von Zapatero und Erdogan unterstützt, doch inzwischen hat die UNO sich die Initiative zu Eigen gemacht und sie wird von international bekannten Persönlichkeiten repräsentiert, wie vom portugiesischen Ex-Präsidenten Jorge Sampaio. Inzwischen sind ihr mehr als hundert Staaten und internationale Organisationen beigetreten.

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