Kein Unterschied zwischen Miete und Darlehen


In den letzten elf Jahren ist der Mietzins angestiegen, während die Rate für ein Darlehen mit Hypothekensicherung gesunken ist

Kanarische Inseln – Die Miete und die Rate für ein Darlehen mit Hypothekensicherung haben sich in ihrer Höhe angenähert und weichen durchschnittlich nur noch um 13 Euro voneinander ab. Insgesamt ist die Höhe des Mietzinses erheblich angestiegen und belastet die Bevölkerung immer stärker. Das sind die wichtigsten Ergebnisse einer Umfrage des Kanarischen Statistikinstituts Istac sowie einer Studie von Fotocasa und InfoJobs.

Im Rahmen der Umfrage über die Einkünfte und Lebensbedingungen der Bevölkerung hat das Kanarische Statistikinstitut Istac auch den Bereich Wohnen unter die Lupe genommen. Die Antworten der 11.000 befragten Personen entsprachen der Entwicklung des Immobilienmarktes der letzten Jahre: Die Wirtschaftskrise führte zur Senkung der Immobilienpreise, während die Mieten, auch aufgrund der Zunahme an Ferienvermietungen, immer teurer wurden.

So haben sich die Mietpreise und die Darlehensraten für das Immobilieneigentum zwischen 2007 und 2018 zunehmend angenähert. Während vor elf Jahren die Bevölkerung durchschnittlich 366,20 Euro für die Monatsmiete bzw. 481,20 Euro für die Darlehensrate aufbringen musste, waren es im vergangenen Jahr 419,20 Euro bzw. 432,80 Euro. Die Differenz ging von 115 Euro auf 13 Euro zurück. Mit diesen Zahlen wird deutlich, dass die durchschnittliche Miete innerhalb von elf Jahren um 53 Euro bzw. 14,5% gestiegen, die durchschnittliche Rate bei einem Darlehen mit Hypothekensicherung um 48,60 Euro bzw. 10,1% gesunken ist.

Trotz dieser Entwicklung entscheiden sich immer mehr Einwohner für die Miete und gegen das Eigentum, auch wenn diese Modalität weiterhin vorherrschend ist. Bei 65% der Haushalte steht die Wohnung bzw. das Haus, in dem sie wohnen, in ihrem Eigentum, wenngleich dieser Anteil im Vergleich zu 2007 um knapp 8% zurückgegangen ist. 29% der Haushalte wohnen zur Miete; kurz vor Beginn der Wirtschaftskrise waren es mit 20% erheblich weniger. Die restlichen Haushalte wohnen in einer anderen Modalität, beispielsweise der kostenfreien Überlassung einer Immobilie seitens der Familie.

Das größte Gewicht haben die Mietverhältnisse aufgrund der hohen saisonal bedingten Fluktuation der Bevölkerung auf Fuerteventura, während auf den westlichen Inseln La Gomera und La Palma sowie in den Hauptstadtgebieten von Teneriffa und Gran Canaria die Eigentumsverhältnisse bei Weitem überwiegen.

Die Umfrage brachte auch zutage, dass für 45% der Haushalte die Wohnkosten eine „schwere“ Belastung darstellen, wobei dieser Anteil innerhalb von elf Jahren um zehn Prozentpunkte zurückgegangen ist. Ebenfalls 45% schätzen die Kosten für das Wohnen als „angemessen“ ein, erheblich mehr als 2007 (37%). Knapp 10% empfinden diese Kosten als nicht belastend (2007: 7%).

Ein Drittel des Gehalts für die Miete

Eine Studie des Immobilienportals Fotocasa und der Stellenplattform InfoJobs hat die Miete auf den Kanarischen Inseln genauer beleuchtet. Demnach belief sich der durchschnittliche Mietzins im Dezember 2018 auf 7,34 Euro pro Quadratmeter. Ein Jahr zuvor waren es 7,18 Euro.

Das von InfoJobs verzeichnete durchschnittliche Jahreseinkommen von 21.542 Euro brutto zugrunde gelegt, aufgeteilt auf zwölf Monate – 1.795 Euro brutto –, muss jeder Einwohner 33% seines Einkommens für eine 80-qm-Wohnung (Monatsmiete: 587,20 Euro) aufbringen.

Der nationale Durchschnitt lag – basierend auf einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 23.478 Euro brutto – und bei einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 8,30 Euro bei einem Aufwand von 34%. In Regionen wie Madrid und Katalonien nimmt dieser Anteil am monatlichen Einkommen auf bis zu 50% zu.

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