Mittelloser Millionär


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Dem führenden Kopf des Korruptionsnetzes „Gürtel“, Franciso Correa, der jahrelang mit Hilfe der Partido Popular Millionen ergaunern konnte, wurde jetzt ein Pflichtverteidiger zur Verfügung gestellt.

Correa, der für die Partei Reisen, Wahlkampagnen und jegliche Events organisierte, soll Politiker bestochen haben, um öffentliche Aufträge von regionalen und nationalen Regierungen zu erhalten. Er soll mindestens 21 Millionen Euro in Steuerparadiesen besitzen. Hinzu kommen Luxuswohnungen in Marbella, Sotogrande, auf den Balearen, in Madrid und Barcelona, 2 Luxusjachten sowie sage und schreibe 22 Fahrzeuge der „gehobenen Kategorie“. Doch keines dieser Besitztümer ist auf seinen Namen eingetragen. Correa wurde 2009 verhaftet und kam im Juni 2012 auf freien Fuß. Er ist also nicht flüssig und kann keinen Anwalt bezahlen. José Antonio Choclán, einer der bekanntesten spanischen Strafverteidiger, hatte sein Mandat niedergelegt, weil er sein Honorar nicht kassieren konnte. Vergeblich hatte er den Untersuchungsrichter Pablo Ruz gebeten, eines der Konten seines Klienten in Spanien, der Schweiz oder den USA freizugeben, damit dieser seinen Verpflichtungen nachkommen kann. Er selbst hatte allein 2013 Honorarforderungen in Höhe von 120.000 Euro. Ruz lehnt diese Forderungen jedoch systematisch ab.

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