Neue blinde Käferart im Nationalpark entdeckt


© Samuel García

Im Lebensraum der Vulkanröhren und Felsspalten

Im Teide-Nationalpark wurde durch die Insektenkundliche Forschungsgruppe Teneriffas GIET (Grupo de Investigaciones Entomológicas de Tenerife) eine Studie des Untergrundes durchgeführt, die zur Entdeckung einer bis dato unbekannten Käferart sowie möglicherweise auch jeweils einer neuen Kakerlaken-, Spinnen- und Tausendfüßler-Spezies führte.

Im Untergrund der Cañadas del Teide gibt es ein weitverzweigtes System von Vulkanröhren und ein Netz von Felsspalten und Rissen, die untereinander verbunden sind. Diese bilden einen Lebensraum, in welchem sich die Fauna an die dort herrschenden besonderen Bedingungen anpassen muss. Dunkelheit, hohe Feuchtigkeit, stets gleichbleibende Temperaturen und die Knappheit an Nährstoffen stellen hohe Anforderungen an die Spezialisierung der Tiere und führen dazu, dass diese außerhalb ihres unterirdischen Lebensraumes nicht überleben können. 

Der Mangel an Licht bewirkt unter anderem, dass sich die Augen der ständig unter der Erde lebenden Arten im Verlauf der Evolution zurückbildeten oder ganz verschwanden und ihre Haut oder Panzer nicht pigmentiert sondern weißlich-durchsichtig sind, wie es auch bei der neu entdeckten Käferart der Fall ist. 

Die Ergebnisse der Studie zeigen weiteren Forschungsbedarf auf, denn von den 63 den Forschern bekannten Vulkanröhren und Hohlräumen wurden bisher erst sechs untersucht. Dort allein fanden sich 23 der 150 unterirdisch lebenden Spezies, die auf den Kanaren bereits beschrieben wurden. Vier davon kommen nur im Teide-Nationalpark vor. 

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