Politveteran Manuel Fraga räumt das Feld


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Galiciens PP wählt neuen Vorsitzenden

Nur mit Mühe konnte Politveteran Manuel Fraga die Tränen unterdrücken, als er auf dem 13. Parteitag der galicischen Volkspartei (PP) am 15. Januar in Santiago de Compostela Abschied von seinen Genossen nahm. Nach 16 Jahren als Chef der regionalen PP war der 83-Jährige nun endlich bereit, sein Amt kampflos an einen Jüngeren abzutreten.

Santiago de Compostela – Sein Nachfolger ist Alberto Núñez Feijoo, ehemaliger Vizepräsident der galicischen Xunta. Der 44-jährige konservative Politiker wurde von 96% der insgesamt 2.300 Delegierten gewählt.

Mariano Rajoy, nationaler Chef der Partido Popular und gebürtiger Gallego, war eigens zu dem Ereignis angereist. Nach den internen Streitigkeiten, die Galiciens PP nach der überraschenden Niederlage bei den letzten Regionalwahlen erschütterten, wollte die Partei ganz offensichtlich der Öffentlichkeit traute Einheit demonstrieren. So versprach Feijoo seinem politischen Ziehvater auch brav: „Don Manuel, ich werde sie niemals hintergehen.“

„Entschuldigt meine Fehler“

Fast möchte man Fraga angesichts seiner Abschiedsrede späte Einsicht zusprechen, denn der sonst so autoritäre Konservative begann mit den Worten: „Ich möchte euch um Verzeihung bitten, nicht fähig gewesen zu sein, mehr zu erreichen, versucht habe ich es auf jeden Fall. Mit aller Bescheidenheit bitte ich euch alle, meine Fehler zu vergessen, wir machen alle Fehler.“ Tatsächlich beschränkte sich der Mitbegründer der Alianza Popular, Vorreiter der PP, in seiner Rede überraschenderweise darauf, nicht wie üblich einen verbalen Geschichtsausflug zu unternehmen, sondern bot lediglich einen knappen Rückblick auf seine „über 55 Jahre im Dienst“, von denen er vier Legislaturen hintereinander Chef der galicischen Xunta war.

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