Soziale Ausgrenzung von Kindern und Jugendlichen wird bekämpft

Das Ministerium für Soziale Rechte, unter der Leitung von Ione Belarra, setzt sich hohe Ziele, um den Lebensstandard von Minderjährigen zu verbessern. Foto: EFE

Das Ministerium für Soziale Rechte, unter der Leitung von Ione Belarra, setzt sich hohe Ziele, um den Lebensstandard von Minderjährigen zu verbessern. Foto: EFE

Die Regierung will mit einem Aktionsplan unter anderem die digitale Kluft verringern

Madrid – Spanien zeichnet sich negativ durch eine hohe Kinderarmut und soziale Ausgrenzung von Minderjährigen aus. Nur Rumänien und Bulgarien schneiden in der Europäischen Union schlechter ab. Die Situation hat sich seit der Wirtschaftskrise im Jahr 2008 mit den Kürzungen der Sozialleistungen verschlimmert, und die Pandemie hat die Lage weiter verschlechtert. Die finanziell schwächsten Familien haben damals wie auch heute die Hauptlast des wirtschaftlichen Rückschlags getragen. Vor allem während des Lockdowns, als der Schulunterricht online stattfinden musste, rückte die Situation nochmals in den Vordergrund. Viele Kinder konnten dem Unterricht nicht folgen, weil sie weder über Internet-Zugang noch über einen Laptop bzw. Tablet verfügten.

„Aktionsplan für das Kinderwohl 2022-2030“

Um diese Situation zu ändern, hat das Ministerium für Soziale Rechte, unter der Leitung von Ione Belarra (UP), den „Aktionsplan für das Kinderwohl 2022-2030“ ausgearbeitet. Der Plan soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Es wird angestrebt, dass die Quote der sozialen Ausgrenzung bei Minderjährigen bis 2030 im Vergleich zu 2019 um 8,6% gesenkt wird. Im Jahr 2019 lag der errechnete Prozentsatz bei 30,3%. Dies würde bedeuten, dass von den 2,6 Millionen Minderjährigen, die sich heute in dieser Lage befinden, 713.000 ihre Situation verbessern werden.

Bis 2030 sollen jedoch noch weitere Ziele erreicht werden. Unter anderem soll die digitale Spaltung in der minderjährigen Bevölkerung halbiert werden. Auch der Zugang zu zahnärztlicher Versorgung soll um 50% verbessert werden. Zu diesem Zweck wird ca. eine Milliarde Euro europäischer und nationaler Mittel bereitgestellt.
Das Ministerium für soziale Rechte hat den autonomen Regionen den Aktionsplan vorgestellt, und sie haben nun die Möglichkeit, Vorschläge zu machen, die in dem Plan ihren Niederschlag finden sollen. Danach wird der Plan der Europäischen Kommission zur Prüfung überstellt. Anschließend muss dieser ehrgeizige Aktionsplan noch vom spanischen Ministerrat bestätigt werden.

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