Superteleskop auf La Palma wäre 15% günstiger


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Die Insel wetteifert weiter um den Standort des wissenschaftlichen Megaprojektes E-ELT

La Palma wetteifert weiterhin um das europäische Riesenteleskop, das mit mehr als einer Milliarde Euro das mit Abstand kostspieligste wissenschaftliche Projekt auf den Kanarischen Inseln werden würde. La Palmas Cabildo hat die zuständigen Stellen bei der kanarischen und bei der spanischen Regierung aufgefordert, sich durch gezielte Aktionen darum zu bemühen, dass La Palma als Standort für das Riesenteleskop ausgewählt wird.

Argumente für die Wahl La Palmas sind nicht nur die hervorragende Qualität des Nachthimmels auf der Insel, praktisch ohne Lichtverschmutzung, sondern auch der finanzielle Aspekt. Die buchstäblich astronomischen Kos­ten des E-ELT der Europäischen Südsternwarte könnten durch die Standortwahl Roque de los Muchachos immerhin um über 15% gesenkt werden. Während auf La Palma praktisch alle Grund­voraussetzungen und Infrastrukturen für den Bau des Großteleskops vorhanden sind, müssten in der chilenischen Atacamawüste – größter Konkurrent La Palmas im Standortwettkampf – unter anderem eine neue Stromlinie gelegt und eine Straße gebaut werden. Dennoch wird die Kosteneinsparung bei der Standortwahl keine große Rolle spielen und das Zittern auf La Palma geht weiter. Immerhin ist die Insel mit ihrer Nähe zum europäischen Festland im Vorteil.

Das kürzlich gewählte externe Beraterkomitee der ESO, das sich aus fünf Experten zusammensetzt (einer von ihnen war als Wissenschaftler im Observatorio Roque de los Muchachos tätig) soll das Geheimnis seiner Beurteilung erst Ende 2009 lüften. Die Abstimmung der 13 europä-ischen Mitgliedsstaaten des European Southern Observatory über den Standort wird nicht wie ursprünglich geplant Ende nächsten Jahres, sondern erst im Mai/Juni 2010 erfolgen.

Das E-ELT

Das „European Extreemly Large Telescope“, kurz E-ELT, soll über einen Hauptspiegel von 42 m Durchmesser verfügen und ist damit nicht nur größer als das VLT, sondern stellt auch das berühmte Gran Telescopio de Canarias, kurz GTC, auf dem Roque de los Muchachos mit seinem 10,4 m Hauptspiegel in den Schatten. Die Gesamtkosten für den Bau des E-ELT werden auf rund eine Milliarde Euro geschätzt. Das Riesenteleskop soll schon 2017 ins All blicken.

Das E-ELT stellt einen technologischen Zwischen­schritt zu dem ebenfalls geplanten Overwhelmingly Large Telescope (OWL) mit einem 100 m großen Hauptspiegel und dem Euro50 mit einem 50 m großen Hauptspiegel dar. Der Zwischen­schritt ergab sich aus der Erkenntnis, dass ein Spiegelteleskop mit einem rund 100 m großen Spiegel technologisch innerhalb der nächs­ten zehn Jahre nicht realisierbar erscheint.

Das E-ELT muss sich jedoch weder hinter geplanten Großteleskopen wie dem OWL  noch hinter den bisher existierenden Teleskopen verstecken: Es wird mit einem Spiegeldurchmesser von rund 42 m das größte Teleskop der Welt sein.

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