Tierheime platzen aus allen Nähten


© OKAPI

Tierschutzverbände besorgt

Die kanarische Föderation der Tierschutzverbände hat gewarnt, dass bedingt durch die Krise die Tierheime der Inseln überfüllt sind. Es werde weniger kastriert und sterilisiert, weshalb die Zahl der Katzen und Hunde immer weiter wachse und das Problem vergrößere.

„Es gibt Tausende Tiere und die Veterinäre weigern sich, kostenlose Kastrationen der ausgesetzten Tiere durchzuführen, was zur Folge hat, dass in den Tierheimen unzählige Würfe landen“, erklärte ein Sprecher des Dachverbands der Tier- und Pflanzenschutzverbände Fecapap. Die Zahl der ausgesetzten Tiere habe besorgniserregende Ausmaße angenommen. Die zwölf Tierheime auf Teneriffa haben eine Gesamtaufnahmekapazität für 2.000 Tiere; derzeit sind aber über 3.600 untergebracht, und jeden Tag kommen neue hinzu. Auch muss berücksichtigt werden, dass weitere sechs privat geführte Tierheime Vierbeiner betreuen, sodass die Zahl der herrenlosen Hunde und Katzen allein auf Teneriffa bei über 4.200 liege.

Der Verband fordert dringend eine Gesetzesänderung, um besseren Tierschutz zu gewährleisten. Das Gesetz aus dem Jahr 1991 sei veraltet, wird argumentiert, denn die Strafen seien zum Teil noch in Peseten festgelegt. Als Beispiel führt Fecapap an, dass das Einsetzen des vorgeschriebenen Microchips bei einem Hund heute zwischen 40 und 60 Euro kostet, während das Bußgeld für Besitzer nicht gechipter Tiere nur 30 Euro beträgt.

Kundgebung

Die Bürgerbewegung zur Verbesserung des Tierschutzes in Spanien ruft in verschiedenen spanischen Städten, darunter auch in Las Palmas und Santa Cruz de Tenerife, am 25. März zu Demonstrationen gegen Tierquälerei und für die Verschärfung des Tierschutzgesetzes auf. Die Kundgebung in Santa Cruz findet ab 18.00 Uhr bei der Plaza de La Candelaria statt. Weitere Infos auf www.noalmaltratoanimal.org

Hilferuf!

Der Tierschutzverband OKAPI auf Fuerteventura ist ein Beispiel für die Not vieler Tierschutzeinrichtungen der Inseln. OKAPI hat einen dringenden Aufruf gemacht, um die etwa 200 Hunde des Tierheims zu retten. OKAPI führte bis Januar 2012 das städtische Tierheim von Puerto del Rosario. Der Vertrag lief am 12. Januar 2012 aus und von der Stadt wurde die Räumung des Tierheims angeordnet. Die Präsidentin und ein Mitarbeiter des Tierschutzverbands sahen sich gezwungen, die Tiere provisorisch unterzubringen, können die Kosten für Futter und Pflege aber nicht mehr tragen und bitten händeringend um Spenden.

Kontakt über Gabriella Cavalieri, Tel. 627 513 280.             

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