Zehn Fakten über Kinderarmut in Spanien


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Es gibt viele Formen um das Gleiche zu erzählen. Doch die Zahlen und Fakten, die Hilfsverbände und öffentliche Institutionen wie das Europäische Statistikamt „Eurostat“ veröffentlichen, zeigen eindeutig auf: Die Kinderarmut in Spanien ist besorgniserregend.

Rund 30% der spanischen Kinder sind von Armut bedroht. Die Wirtschaftskrise und die Kürzung der Sozialleistungen hat die Situation verschlimmert, die bereits vor fünf Jahren alarmierend war, als sie bei 25% lag. Von den rund zwanzig Millionen Kindern die in Europa von Armut bedroht sind, leben allein 13% in Spanien.

Die Hilfsorganisation „Ayuda en Acción“ hat jetzt einen „Faktencheck“ über die Kinderarmut in Spanien veröffentlicht:

1. Der Prozentsatz der spanischen Familien, die in absoluter Armut leben, lag 2010 bei 13,7%. Hinter Rumänien und Bulgarien der höchste Prozentsatz unter den 27 EU-Mitgliedsländern. 2013 lag Spanien bereits auf Platz zwei direkt hinter Rumänien.

2. Die Kinder sind die Personengruppe, die am stärksten unter der Armut leiden. 5,6% der spanischen Bevölkerung sind Kinder, die unter der Armutsgrenze leben.

3. 2010 gingen 40% der Kinder zwischen 11 und 17 Jahren ohne Frühstück in die Schule. Sie bekamen lediglich ein Glas Milch oder etwas Obst. 2012 konnten 24% der Kinder in Spanien in ihren Familien nicht mehr mit frischem Obst und Gemüse versorgt werden.

4. Die sogenannte chronische Kinderarmut ist in Spanien zwischen 2007 und 2010 um 53% angewachsen. Von 2007 bis 2012 stieg sie von 26,2% auf rund 30%, wuchs also um vier Punkte in den letzten fünf Jahren.

5. 29,9% der Minderjährigen unter 18 Jahren sind bedroht, unter die Armutsgrenze zu fallen, das sind drei von zehn Kindern. Europaweit liegt dieser Prozentsatz bei 21,4%. Der Prozentsatz der Familien mit minderjährigen Kindern die in absoluter Armut leben, liegt in Spanien bei 13,7%.

6. Im Jahr 2009 lag Spanien europaweit an fünfter Stelle der Länder mit der geringsten Kapazität um die Kinderarmut zu senken. Die rigorose Beschneidung der staatlichen Sozialleistungen, die Wirtschaftskrise und die enormen Arbeitslosenzahlen geben keinen Grund zum Optimismus, dass dieser Trend sich in absehbarer Zeit ändern könnte.

7. 60% der Initiativen, welche von den Volksvertreter im Abgeordnetenkongress eingebracht werden, haben keinerlei Bezug auf die Kinderarmut. Dürftige 142 von insgesamt 65.000 parlamentarischen Eingaben dagegen hatten dieses brennende Problem zum Inhalt.

8. Der Prozentsatz vom Bruttoinlandsprodukt, den die Regierung für soziale Aufgaben aufwendet liegt bei 25,19%, und damit 3,7 Punkte unter dem europäischen Durchschnitt obwohl Spanien an oberster Stelle der Armutsstatistik steht.

9. Die Einsparungen beim Erziehungswesen wie die Streichung von Subventionen für Schulbücher und Studienmaterial, die zwischen 2013 und 2014 um sage und schreibe 40% gekürzt wurden, ist eine klare Verletzung der Kinderrechte. Die Jungen und Mädchen, die nicht über diese Mittel verfügen, haben nicht die gleichen Bedingungen und Bildungschancen, so wie sie in der Verfassung garantiert werden.

10. Seit Jahren bemühen sich Organisationen im In- und Ausland um gesetzliche Maßnahmen zum Schutz bedürftiger Kinder.

Staatspakt für die Kindheit gefordert

Internationale Hilfsorganisationen wie UNICEF gehen mit der spanischen Regierung hart ins Gericht, weil sie sozusagen mit gekreuzten Armen der Situation gegenübersteht und rein gar nichts tut, um den notleidenden Familien zu helfen. Während die Krise eine enorme Solidarität in den Familien hervorgerufen hat und ganze Familien mit der Rente des Großvaters überleben, ist bei der öffentlichen Verwaltung kein Funke von Solidarität in Form von Investition in Sozialprogramme festzustellen.

„Nicht nur, dass keine Hilfe gewährt wird“, kritisieren die Wirtschaftswissenschaftler Olga Cantó und Luis Ayala, die im Auftrag von UNICEF eine Studie in dieser Materie durchgeführt haben. „Das spanische System der Steuern und Sozialleistungen ist schon traditionell das am wenigsten effektive in der gesamten Europäischen Union“, bemängeln sie. Zusammen mit anderen international tätigen Hilfsorganisationen verlangt auch UNICEF von der spanischen Regierung einen Staatspakt für die Kindheit.

Damit wir auch weiterhin Aktionen unterstützen können, die bedürftige Familien mit Hilfsgütern versorgen, bitten wir weiterhin um Ihre Spenden, liebe Leser.

Ganz herzlich bedanken wir uns bei Michael Raufelder, der zum wiederholten Male einen Betrag auf unser Konto überwiesen hat, bei Rita und Jürgen Frank aus Esslingen für ihre Spende sowie bei allen lieben Menschen, die eine Patenschaft übernommen  haben und uns monatlich mit einen Betrag bedenken.

Was bisher mit den Spendengeldern geschah

Alle Spenden kommen voll den verschiedensten hier ansässigen Hilfsorganisationen zugute. Dafür bürgt die nunmehr in 30 Jahren bei seinen Lesern erworbene Reputation des Wochenblatts. Das Sonderkonto bei der Solbank wird gebührenfrei geführt. Kein Cent für Verwaltungsaufwand oder dergleichen wird von Ihren Spenden abgezweigt.

Bevor eine Hilfsorganisation vom Wochenblatt gefördert wird, unterhält man sich eingehend vor Ort mit den Verantwortlichen und macht sich ein Bild über deren Ziele, Arbeitsweise und Effektivität. Darüber wird in allen Wochenblatt-Ausgaben berichtet.

Spendenempfänger:

„La Mesa“, Puerto de la Cruz und San Isi­dro/­ Granadilla (12/09, 02/10, 03/10) Euro 7.300

Servicio Social Adeje (12/09) Euro 2.500

Sozialer Speisesaal „Hijas de Caridad“, Santa Cruz de Tenerife (02/10, 05/10, 12/10, 07/11, 01/12, 12/12) Euro 15.000

Fundación „Candelaria Solidaria“ (02/10) Euro 1.000

Kinder-Tageszentrum Padre Laraña, Santa Cruz de Tenerife (04/10, 11/10, 12/10, 04/11, 09/11, 01/12, 04/12, 12/12, 01/13, 03/13, 8/13, 01/14 Weihnachtsbescherung, 03/14, 04/14) Euro 23.835

Caritas Puerto de la Cruz (06/10, 08/10, 01/11, 10/11) Euro 3.000

Sozialer Speisesaal „San Pío X“, Santa Cruz de Tenerife (09/10, 01/13) Euro 4.500

Caritas Teneriffa (03/11) Euro 3.000

Sozialer Speisesaal „Casa de Acogida María Blanca“, Puerto de la Cruz (8/11, 01/12, 9/12, 12/12, 03/13, 12/13, 2/14, 03/14) Euro 10.930

Caritas „Virgen de los Dolores“, Puerto de la Cruz (01/12, 09/12, 06/13, 06/14) Euro 3.750

Caritas Los Cristianos (02/12) Euro 2.000

Sozialer Speisesaal „San Vicente de Paúl“, La Laguna (05/12, 12/12, 2/14) Euro 6.000

Vier Hilfsstellen der Caritas, Puerto und Umgebung: „Virgen de los Dolores“, „San Juan de Padua“, „La Candelaria“ und „Peña de Francia“ (12/12, 3/13, 12/13, 3/14) zusammen Euro 8.000

Kinder-Tageszentrum in La Vera (1/13, 8/13, 03/14, 04/14) Euro 2.483,83

Caritas Los Potreros, Los Realejos (05/13, 9/13, 12/13) Euro 1.800

Einladung zum Mitmachen

Die Idee ist ganz einfach: Sie spenden einen Einmalbetrag oder sagen zu, monatlich ein Jahr lang, „Überwinterer“ vielleicht auch nur ein halbes Jahr lang, einen festen Betrag auf das Sonderkonto unserer Gemeinschaftsaktion „Aus Geben wächst Segen“ bei der Sol Bank einzuzahlen. Bankdirektor Don Emilio Bas Castells führt dieses Konto für uns kos­tenlos. Das Wochenblatt garantiert, dass jeder Cent von diesem Konto ohne Abzug Hilfsorganisationen auf Teneriffa zugute kommen wird. Von der Organisation, die Ihr Geld erhalten hat, bekommen Sie auf Wunsch eine Spendenbescheinigung. Als Vorbild für mögliche weitere Spender zur Nachahmung werden im Rahmen des „Spendenbarometers“ die Namen der Mitmachenden, sowie Höhe der Beträge in jeder Wochenblatt-Ausgabe veröffentlicht. Sie können sich dazu auch einen „Mitmachnamen“ ausdenken, unter dem Ihre Gabe genannt wird.

Spendenkonto bei der Solbank: 00810403340001185625

IBAN: ES1400810403340001185625

BIC: BSABESBB

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