Kein Regen in Sicht


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Anhaltendes Atlantikhoch hält Gewitter fern

Auf einer Pressekonferenz am 16. März äußerten sich Guillermo Díaz, Direktor des nationalen Wetterdienstes AEMET, und Irene Sanz, Leiterein des AEMET auf den Kanaren, über die anhaltende Trockenheit und die Aussichten für die nächsten Wochen.

Madrid – Laut den Wetterexperten handele es sich bei den vergangenen Wintermonaten Dezember, Januar und Februar um die trockensten seit 1971, nur ausgenommen das noch regenärmere Jahr 1994. Seit Anfang Oktober habe es nur 20% der üblichen Niederschläge gegeben. Auf der anderen Seite sei es jedoch auch kälter als üblich gewesen. Sanz erklärte, schuld an der anhaltenden Trockenheit sei ein beharrliches Hochdruckgebiet über dem Atlantik, das seit September keine Unwetter zu den Kanarischen Inseln durchdringen lasse. Bisher deute nichts darauf hin, dass sich das Hoch in Kürze fortbewegen werde, sodass auch in den nächsten Wochen nicht mit Regen zu rechnen sei.

Díaz sagte, spanienweit sei es der trockenste Winter seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1947 gewesen. Doch erwarte man nun die im Frühjahr üblichen Niederschläge.

Ernteausfälle und Plagen

Gegenüber der Tageszeitung El Día schlug Henry Sicilia, Präsident der Vereinigung kanarischer Landwirte (Asaga), Alarm: „Der Anbau von Kartoffeln und Getreide ist am meisten von der Trockenheit betroffen. Im Norden Teneriffas […] hat man bereits 90% der Kartoffelernte verloren.“ In La Laguna sei das wenige wachsende Getreide zu trocken, sodass die Viehbauern bereits mit Großbritannien Kontakt aufgenommen hätten, um Stroh zur Fütterung ihrer Tiere herbringen zu lassen. Denn auf dem Festland gäbe es auch Versorgungsprobleme.

Als weitere negative Folge der Trockenheit nannte Sicilia die Zunahme von Plagen. Die guatemaltekische Motte habe bereits großen Schaden auf den trockensten Anbaugebieten ausgerichtet und auch die weiße Blattlaus (mosca blanca) breite sich rasant auf den Bananenplantagen aus.

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