Landleben soll attraktiver werden


In Valtablado (Kastilien-La Mancha) sind 12 Einwohner gemeldet. Foto: Adrián B.M.

Madrid – Schon seit vielen Jahren erlebt Spanien einen Fortzug vom Land in die Stadt. Derzeit ist die Hälfte der 8.125 Gemeinden „vom Aussterben“ bedroht. In 1.286 Dörfern liegt die Einwohnerzahl unter 100. Doch nun hat der spanische Verband der Gemeinden und Provinzen (FEMP) einen konkreten Maßnahmenplan aufgestellt, um der seit den 90ern anhaltenden Abwanderung Einhalt zu gebieten. Es gilt, gerade den jungen Menschen, die auf der Suche nach einer Zukunft in die Städte ziehen, Alternativen zu bieten. Denn derzeit wird die Dorfbevölkerung immer älter und naturgemäß immer weniger.

Die 80 Maßnahmen decken die Bereiche Behörden, Wirtschaft und Arbeit, öffentliche Dienste, Infrastrukturen, Transport und Anbindungen, Wohnen, Kultur und Anreize ab. Es geht darum, die Menschen zurück aufs Land zu holen und ihnen dort Infrastrukturen, öffentliche Diens­te, Geschäfte und Mobilfunkabdeckung zu bieten. Dem Verband schwebt vor, eine Börse mit leer stehenden Häusern und Wohnungen einzurichten und für die Interessenten steuerliche Vorteile zu schaffen. Beamte sollen ebenfalls durch spezielle Anreize angelockt werden. Die FEMP will sich auch für die Schaffung von Möglichkeiten zur Betreuung von Kleinkindern zu Hause und die Gründung von Bank-Filialen einsetzen.

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