Radarfallen sollen sichtbar platziert werden


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Abschreckung statt Anzeige

Nachdem die Standorte der festinstallierten Radargeräte zur Geschwindigkeitsüberwachung im Straßenverkehr schon seit Längerem auf der Website der Straßenverkehrsbehörde DGT veröffentlicht werden, sollen nun auch alle mobilen Radarfallen so aufgestellt werden, dass sie für den Autofahrer sichtbar sind.

Darüber hinaus sollen auf der Website regelmäßig 1.200 Streckenabschnitte in ganz Spanien benannt werden, auf denen verstärkte Geschwindigkeitskontrollen stattfinden.

Wie die Generaldirektorin der DGT (Dirección General de Tráfico), María Seguí, vor der Verkehrssicherheitskommission des Abgeordnetenhauses erklärte, sei es nicht das Endziel der Radarmessungen, Anzeige zu erstatten sondern zu erreichen, dass die Fahrer die Geschwindigkeitsbegrenzungen respektierten, insbesondere auf als gefährlich bekannten Strecken. 

Seguí will außerdem einen Großteil der Blitzgeräte auf die Nebenstraßen verlegen, auf denen sich 80% der Unfälle mit Personenschäden ereignen. Hier soll auch der größte Teil von dreißig geplanten neuen, auf der Weg-Zeitmessung an zwei Streckenpunkten beruhenden Geschwindigkeitskontrollen installiert werden, für die andernorts Radarfallen abgebaut werden, sodass die Anzahl der fest aufgestellten Geschwindigkeitskontrollen gleich bleibt.

Diese Geräte können zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen unterscheiden und so nicht nur die Einhaltung der für den betreffenden Streckenabschnitt geltenden Höchstgeschwindigkeit überprüfen, sondern auch diejenigen, die für verschiedene Fahrzeugtypen, wie zum Beispiel Lastkraftwagen und Pkws mit Anhängern, gelten. 

Auch der Toleranzbereich zum Ausgleich möglicher Messungenauigkeiten wurde neu festgelegt und vereinheitlicht. Er liegt bei Geschwindigkeiten unter 100 Stundenkilometern bei 7 Kilometern und bei höheren Geschwindigkeiten bei 7% der jeweiligen Höchstgeschwindigkeit. Gilt also beispielsweise eine Obergrenze von 100 Stundenkilometern, wird ein Bußgeld und möglicher Punktabzug ab gemessenen 107 Stundenkilometern verhängt. 

Der Einsatz der mobilen Radare erfolgt nach vier Kriterien: Der Anzahl der schweren Unfälle mit Verletzten oder Toten, der Gesamtzahl der Unfälle, der Durchschnittsgeschwindigkeit auf der betreffenden Strecke und der Bedeutung für den Verkehrsfluss. 

María Seguí erwähnte in ihrer Rede auch die ungünstige Entwicklung der Zahl der Verkehrstoten im Januar – 87 gegenüber 61 im Januar 2014. Dies sei ein Anstieg um 43% und eine entgegengesetzte Entwicklung zum Vorjahr, als zwischen Januar 2013 und 2014 eine Absenkung von 30% zu verzeichnen war. 

Transportfahrzeuge im Visier

Wie die Straßenverkehrsbehörde bekannt gab, wurden im Rahmen einer Spezialmaßnahme zur Kontrolle von Lastwagen und Kleintransportern in nur einer Woche 11.403 Kraftfahrer wegen Verkehrsverstößen angezeigt, meist wegen Geschwindigkeitsübertretungen oder Unregelmäßigkeiten in ihrem Fahrtenschreiber. In der Woche vom 9. bis 15. Januar waren 82.569 Lastwagen und Kleintransporter kontrolliert worden. Von den Anzeigen der Guardia Civil waren 5.987 Lastwagen und 5.416 Lieferwagen betroffen. 129 Fahrer wurden positiv auf Alkohol oder Drogen getestet und 570 Fahrer waren nicht angeschnallt.

Blechschäden

Im Verlauf des Jahres 2014 wurden mehr Unfälle mit Blechschäden registriert als in den vorangegangenen Jahren. Insgesamt waren es 1,7 Millionen leichte Unfälle, welche bei den Versicherungen gemeldet wurden. Der Spitzenwert des Jahres wurde am 15. Dezember erreicht, an diesem Tag kam es in ganz Spanien durchschnittlich alle 13 Sekunden zu einem Unfall mit Blechschaden. Am ersten Weihnachtsfeiertag dagegen ging es am friedlichsten zu, an diesem Tag wurde alle 45 Sekunden ein Unfall registriert. 

Der Dachverband der Versicherer sieht in diesem Anstieg eher ein gutes Zeichen. Er sei lediglich ein Symptom der Verbesserung der wirtschaftlichen Lage und des sinkenden Benzinpreises, wodurch wieder mehr Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs seien. 

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